Kon & Amir / DJ Muro – Kings Of Diggin

Bevor man die Finger noch zum ersten Tip bezüglich des vorliegenden Releases rührt, sollte man sich vormals kurz bei Peter Adarkwah, seines Zeichens Leiter des Projektes BBE und ausgewissener Funk-, Soul- und Rare Grooves-Experte, bedanken, dass er eine Plattform für derartige Musik ins Leben gerufen hat. Kommerziell gesehen wird höchstwahrscheinlich nie die Möglichkeit bestehen, sich einen Fuhrpark mit drei Lamborghini Murcielago zuzulegen aber für den gewöhnlichen Musikliebhaber wird das Aufgrund seiner Passion ohnehin nicht zur Debatte stehen. Und für eben jene Leute wird bei BBE releast. „Music from Lovers for lovers“!

Der „The Kings Of…“-Katalog umfasst mittlerweile Werke von DJ Premier, Gilles Peterson, Marley Marl, RZA, Keb Darge, Joey Negro, Jazzanova, Mr. Thing, den Masters at Work und nun auch Kon & Amir sowie DJ Muro. Kon & Amir aus New York werden mit großer Sicherheit ein Begriff sein. Die Beiden haben sich mit ihren „On Track“-Tapes und der gleichnamigen 12inch Serie, auf denen vorwiegend Re-Edits unbekannter Goldschätze zu finden sind, schon einen guten Namen unter Diggern und Soul- und Funkveteranen geschaffen. Somit war es nicht mehr wie recht, dass sie die erste CD von „The Kings Of Diggin“ zusammenstellen durften. Die meisten Künstler/innen, die hierauf vertreten sind, dürften nicht unbedingt einen überschwinglichen Bekanntheitsgrad genießen, was, im Nachhinein betrachtet, wirklich schade ist. Musikalisch wird jedenfalls mit mehr wie angestaubtem Material aufgewartet. Hierbei reihen sich die Genre Funk & Soul sowie mehrere Stücke mit hörbarem Latin-Einfluss aneinander. Das Ganze geht sehr symbiotisch ineinander über und kreiert Nostagie-Feeling pur. Neben HipHop-Diggern sollte auch die House-Fraktion viel Spaß mit diesem Release haben. Weiterhin haben es sich Kon & Amir nicht nehmen lassen, auch hier ein paar Re-Edits einzubauen. Um mal einige hervorzuheben: Harmony Cats mit „Cats Theme“, Cesar Mariano and Cia mit „Metropole“ und Soseme Makonde mit „Manzara“. Schlußendlich bleibt eine CD mit großartigen Breaks und flexiblen Drumpatterns, die viele Stunden Spaß garantiert.

Der zweite Rohlinge wurde von DJ Muro aufbereitet. Dieser gilt in Japan als „der Held“ wenn es um Funk und Soul geht, kann mit einer Plattensammlung von über 100.000 Exemplaren beeindrucken, für die er sich ein weiteres Apartment mieten musste, und verkauft mit seinen Blue Note & Stones Throw-Compilations über 10.000 Stück, was doch recht ansehnlich ist. Zumal betreibt er sein eigenes Label und führt einen HipHop-Laden namens „Savage“. Jedenfalls stellte er auf der zweiten CD 44 (!) Stücke zusammen (Kon & Amir haben 17), bei denen er ebenfalls Kiloweise Staub von seinen Platten abkratzen musste. Die Selektion rangiert auch von Soul über Funk bis hin zu Brazil. Hierbei ist es ebenfalls, wie schon bei Kon & Amir, schwierig, bestimmte Tracks rauszuheben. Zu nennen wären The Moon People mit„Hippy Skippy Moon Stuff“,The La-Mars mit „Kool Is Back“ und The Black Exotics mit „Theme of the Blackbyrds“.

Mit viel Liebe zum Detail (zum Break) haben Kon & Amir sowie DJ Muro hier ein überragendes Werk entstehen lassen, dass ein weiteres Mal die Einzigartigkeit und die Unabdingbarkeit von BBE manifestiert.