Don Tone – Nichts War Umsonst

Der Düsseldorfer Don Tone kann ja bereits auf viele Produktionen unter anderem für die Fantastischen Vier, Sido, Harris, Kool Savas, Curse, Fler, Eko Fresh, Olli Banjo, Plattenpapzt, Reno & Germany, Bintia, J-Luv, MOR, Tefla & Jaleel, Jazzkantine, Valezka und andere zurückblicken.

Die Erwartungen an sein Producer-Album "Nichts War umsonst" sind also hoch gesteckt.

Das von Don Tone gegründete Label L Records, das nun mit seinem ersten Albumrelease "Nichts War umsonst" um die Ecke kommt, hat sich besonders der musikalischen Freiheit des HipHop verschrieben. In diesem Sinne wird abseits vom Mainstream und Majorstrukturen deutscher HipHop produziert.

Don Tone hat auf diesem Produceralbum folgende Künstler ans Mic gebeten: Neben den Aggro-Stars wie Deine Lieblingsrapper/Sido & Harris, Fler & G-Hot, B-Tight & Tony D auch Das Bo, Pal One, Olli Banjo, Jonesmann & Blaze, Manuellsen, Valezka, Pillath & Snaga, Micro, P-Funk-Legende George Clinton und Belita Woods sowie Der neue Westen werden auch Newcomer wie Blumio, Jesen, Flaze und Da Monstar gefeatured.

Los gehts also gleich nach dem Intro mit dem Burner "Nichts War Umsonst" von Jonesmann & Blaze, der richtig gut gelungen ist.

Weiter gehts mit dem Partytrack "Ein Schritt weiter" von den Rookies Jesen & Da Monstar. Danach folgen die drei Lokalmatadoren Flaze in "Psycho", Der Neue Westen mit dem smoothen "Sie Ist ‚Ne Bitch" und besonders Blumio ("Ching Chang Chong"), der mich vor allem durch seine Selbstironie zum Schmunzeln bringt. So werden alle bekannten Asiatenklischees verwurstelt, angefangen von nur gebrochen Deutsch sprechenden Restaurantbesitzer, über Kamikazeflieger, bis zu fotografierenden "Japsen". Auch der Beat kann sich hören lassen. Blumio ist mein Geheimtipp auf diesem Album.

Des Weiteren wird Blumio auch noch im Track "Kannibalrapstarz" gefeatured. Der Kannibalenrap von B-Tight, Tony D. und Blumio überzeugt durchaus, obwohl dieser harte Rap wohl nicht bei allen Zuhörern auf offene Ohren stoßen wird, doch neben dem Text bleibt zumindest der geile Beat sofort in den Ohren hängen. Ist diese neue Kategorie des Kannibalen bzw. des Tracks eigentlich vom "Kannibalen von Rotenburg" aka Armin Meiwes beeinflusst, der nun erst kürzlich auf lebenslänglich verklagt wurde?

Neben dem Partytrack "Ein Schritt Weiter" der Newcomer Jesen & Da Monstar, liefert Olli Banjo, der sich in letzter Zeit ja ein bisschen rar gemacht hat, den Partytrack "Biatch" und Das Bo "Warum Seid Ihr Im Club?", doch bei den letzteren beiden kommt nicht so ein richtiges Feeling auf.

Auch ruhigere Töne sind auf Don Tones Album vertreten, so der Remix von "Bruderliebe Part 2 (NWU MIX)" von Jonesmann und Pal One, der sich fast noch besser als das Original "Just Blaze" anhört. Auch ist Pal One in diesem Song besser als in "Einhundert Prozent".

In "Tales From The Hood" rappt der Ruhrpotthead Manuellsen und DJ Supastrange scratched passend dazu. Snaga & Pillath rappen die Tracks "Der neue Pott 1 und 2", wobei der erste gereicht hätte, "Der neue Pott 1" ist eigentlich ganz gut gelungen, doch das 1-minütige Anhängsel hätte es nicht unbedingt gebraucht. Als nächstes wäre da Micros "Was Deutschland Braucht", das irgendwie gar nicht geht.

Neben den Aggro-Rappern Fler und G-Hot mit dem chilligen "Ghettostarz", steuert Sido den mehr als nur mittelmäßigen Track "Kein Hunger Mehr" bei, in dem Siggi über seinen nun nicht mehr vorhandenen Hunger rappt, da er sich nun "Döner mit Kaviar" leisten könne. Dieser Track ist vom 2005 Album "Dein Lieblingsalbum" von Deine Lieblingsrapper entnommen. Da es gilt, wo ein Siggi ist, ist auch ein Harry, darf Harris natürlich nicht fehlen, und so können beide als Deine Lieblingsrapper mit einer Kollabo mit der P-Funk Legende George Clinton, ja richtig gelesen mit George Clinton der legendären Gruppe Parliament brillieren. Die funky Tracks heißen "Ruff Sex Part 1 und 2", doch auch diese beiden Tracks hätten besser arrangiert werden können.

Valezka, so scheint es, hat nicht nur das Team gewechselt, sondern auch eine Änderung ihrer Musik vorgenommen, so hört sie sich in "Lauf Baby Lauf" weitaus souliger und besser als früher mit Ex-Lover-Eko-Fresh-L.O.V.E.-Hälfte an & ein Vergleich mit Glashaus-Sängerin Cassandra Steen drängt sich auf.

Abgerundet wird das Album gebührend mit dem "Outro" von Rusbeh Nagashs erstem Produceralbum.