Mixtape-Sport wird derzeit recht exzessiv betrieben, ganz klar, dass da auch Berlin mitmischt. Vorübergehend losgelöst von Partner Lex, steht inzwischen Double Time-Professor David Battle via Solo-Output ´By Fuss´.
Dominierend auf „Nr.1“: Dipset- und Dirty South-Beats und Battlelyrik. Starker Tobak also auf fast allen Ebenen. Ich bin mir manchmal nicht sicher, ob Dave sich so arg mit vermeintlichen Hatern auseinander setzt, weil das eben Not tut, oder weil das Hand in Hand mit seinem ziemlich prägnanten Rhyme-Flow geht. Fakt ist, das Mix-Tape ist nur sehr, sehr, sehr vereinzelt etwas, für eher besinnliche Stunden.
Im Vergleich zum Crew-Album „Epo$“, welches im Sommer vergangenen Jahres erschien, kann man hierfür auf jeden Fall feststellen, dass weitaus mehr an einem musikalischen Stil, im Sinne eines roten Fadens festgehalten wurde. Hier dominiert ganz klar ein Sound, welcher auch in Übersee die Masse bouncen lässt, aber warum auch nicht an Bewährtem anknüpfen?! War mir jener, eben angesprochene Release seiner Zeit musikalisch noch zu verworren, ist das Mixtape wesentlich ausgeglichener in der Track-Selektion. Thematisch geht es häufig in Schlagbohrmaschienen-Manier voran, Verluste auf Seiten der Gegner scheinen durchaus erwünscht. Schade eigentlich, dass die Metropole Berlin einigen Jungs im Game geradezu zwangsläufig derartige Gebärden abzuzwingen scheint. Aber gut, wer das Metier bedienen kann, der sollte das auch tun.
Leider weniger konsequent wird hier gezeigt, dass sich hinter Battle ebenso Gespür für ruhigere Töne oder Tiefgang verbirgt, und ob der Tatsache, dass er dies in einer Ansammlung von immerhin siebzehn Tracks, hier und da einstreut, möchte ich fast darauf bestehen, dass die nächste Scheibe genau an dieser Stelle weiter macht. Nicht ausschließlich, ich will schließlich keine "Weichei-Mentalität" herauf beschwören, aber doch ein Level höher geschraubt, denn das steht dem Typ gut – der Anzug auf´m Cover übrigens auch.