Die goldene Regel des Reggae (jedenfalls wurde sie vom mir just so getauft), nämlich dass man sich schon ganz schön anstrengen muss, um aus guten, teils altbewährten, Riddims schlechte Tunes zu machen, bewahrheitet sich hier ein weiteres Mal. Denn: Josie Mel macht sich diese Mühe nicht! Und dafür sind wir ihm dankbar.
Sein sanfter Flow zieht sich wunderbar durch alle 12 Riddims, für die sich wieder einmal Germoney’s One Drop Experte Andreas Brotherman zu Verantworten hat. Zwar dürften dem Einen, oder der Anderen, einige Instrumentals bekannt vorkommen, doch die Stimmung die Josie aus den durchweg gewohnt smoothen Teilen rauskitzelt lässt darauf hoffen, dass der Silly Walks Mann uns nach Taffari, Al Pancho und Lutan Fyah einen weiteren Newcomer präsentiert, der das Zeug dazu hat, einem weitaus länger ums Ohr zu schwirren als jede Eintagsfliege. Die Riddims (Campo, Sunday, Sweet.com, Upside Down …) kennt man alle von anderen Minor7Flat5 Produktionen wie z.B. Lutan Fyah’s "Dem No Know Demself", oder "My Hope" von Anthony B.
Das Album hat schöne Backings zu bieten: Dean Frazer ist mit an Bord und der Opener "Rasta Still De’ Bout" heizt gleich zu Beginn mächtig ein. Eins muss dennoch klar sein: Dancehall gibt’s hier keinen, aber wer hätte dies im Anbetracht der Herkunft auch schon erwartet? Ein sehr gelungenes Debütalbum eines neuen Artists, von dem wir mit Sicherheit noch mehr hören werden. – Und das ist keine Drohung! Tipps zum Reinhören: "Rasta Still De’ Bout", "Concentrate Yourself"," All Over Your Face", "Run Away".