Sean Paul – The Trinity

Mal abgesehen davon, dass Sean Paul live schon immer echt übel war, da eine Symbiose aus schlechtem Gesang und gar nicht tanzen können – und das als Jamaikaner – schlicht nicht tragbar ist, war auch dessen letztes Album „Dutty Rock“, trotz hoher Airplay-Rate, eher ungeil. Klar, man konnte dem Mann mit den Corns durchaus noch Respekt zusprechen für ältere Tunes, wie z.B. den Klassiker „Deport Dem“, der ja doch davon zeugt, dass da jemand das Songwriting generell zu beherrschen scheint und vermutlich nur einer vorübergehenden Fehlleitung zu erliegen droht.  

ABER – und Jamaika sei Dank – der „Krimi“ hat dieser Tage ein Ende und Sean Paul schenkt dem erfreuten Konsumenten nunmehr mit seinem neuen Longplayer „The Trinity“ eine, auf der Insel durchdesignte und auf Beyonce verzichtende Scheibe, über welche man mit Fug und Recht behaupten darf, dass, wenn Dancehall drauf steht, auch wirklich Dancehall drin ist!

Bevor die Platte in vollem Rahmen bei mir stattfand, drehten sich einzelne Singles, wie das auf dem „Masterpiece“-Riddim hinterlassene „Ever Blazin´“ schon auf den Tellern, die die Dancehall bedeuten. Außerdem war wiederum das World Wide Web vorab schon mal so freundlich, mich mit dem wundervollen und gleichermaßen überraschenden „Never Gonna Be The Same“ zu versorgen, und packte mir somit schlichtweg eine Träne der Rührung ins Knopfloch – hat doch die Ballade einen traurigen Hintergrund: Auf Don Corleon´s „Seasons“-Riddim gedenkt Dutty Cup Main-Face Sean Paul mit diesem Tune seinem Mentor und vormals Crew-Don Daddygon, welcher einem Anschlag zum Opfer fiel und damit einen weiteren tragischen Todesfall der jamaikanischen (Dancehall)-Szene markiert.  

Dennoch: „[…] nonstop we ride this train […]  

So auch die Ansage der Herren Looga Man, Kid Kurupt (badder than bad!) und Sean Paul auf „Change The Game“, einem Fingerzeig auf Youths ohne Respekt. Und weil uns in letzter Minute schwache Hype-Politik erspart blieb und eine schwachbrüstige Reggaeton-Koalition mit Daddy Yankee abgewendet wurde, dagegen die „Connection“ mit Nina Sky eigentlich doch irgendwie als nice durchgeht, bleibt tatsächlich nur zu sagen, dass „Eye Deh A Mi Knee“, „Yardie Bone (feat. Wayne Marshall)“, „Give It Up To Me“ – alle drei übrigens ebenfalls aus den Händen von Don Corleon -, sowie „Breakout“, „I´ll Take You There“ oder der bezeichnende Titel-Track „The Trinity“ absolut sauberes Dancehall-Material sind! Nur die Sache mit dem Tanzen bleibt nach wie vor als echte Enttäuschung zu verzeichnen!

mann, mann, mann…