Verdammt, erst kommt Sean Price mit den „Monkey Barz“ um die Ecke, dann beweisen Buckshot & 9th Wonder, dass zwischen ihnen die „Chemistry“ stimmt und nun haben Tek & Steele, auch bekannt als Smif-N-Wessun oder Cocoa Brovaz, die Aufgabe, die verbliebenen Zweifler zu überzeugen, wer das Game rulet.
Das hat vor und Nachteile. Zum Einen konnten die beiden Vorgängeralben aus dem Hause Duck Down sowas von überzeugen, dass man sich gerne den nächsten Output des Labels gönnt, und zwar mit wenig kritischem Ohr, aber andererseits hängt die Messlatte jetzt auch verdammt hoch. Kann man so was überhaupt toppen?
Nun, das Rap-Dreamteam gibt sich reichlich Mühe, und was und wie da gerappt wird ist BK-Flow at it’s finest. „[…]so tell the press that Mr. Smif and Mr. Wessun just stept in[..]”
Alles klar, leider ist die neue EP „nur“ ein sehr solides Album und wird wohl nicht den Status eines "Dah Shinin" oder "Rude Awakening" gewinnen.
Das Problem ist die Beatgrundlage, die an einigen Stellen etwas zu schwach kommt, zumindest wenn man sie mit den Beats der Mitstreiter aus dem gleichen Stall misst. Schon der Beat des ersten Tracks "Reloaded" der auf einem einem 80’s Sample basiert, haut mich nicht vom Hocker. Auch bei „Here I Stand“ mag die Beatgrundlage anderen MCs gut zu Gesicht stehen, aber zum Style der Herren aus Flatbush will der softe Beat nicht so richtig passen. Zwar haut „The Truth“ so richtig rein, aber der Beat vom dritten Track „My Timbz Do Work“, der auf 4 Minuten doch bisschen eintönig kommt, nimmt vom Elan, den die Platte aber danach deutlich gewinnt.
Ach bevor ich’s vergesse, auf dem vorher erwähnten „My Timbz Do Work“ ist niemand geringeres, als Heltah Skeltah gefeaturet – insofern, trotz schwächerem Beat ein hörenswerter Track.
Was dann kommt, schaffen wohl nur Leute, deren alte Alben als Klassiker gehandelt werden. „Gunn Rap“ spart nicht mit deutlichen Ansagen:„Smif’n’Wessun ist Gunrap/ in the hood they love that/ to the hoods we give back/ N**** this ain’t no comeback/ we never left where we live at” Irgendwer noch irgenwelche Fragen? Was dann in Tracks wie "Toolz Of The Trade“ oder "U Undastand Me“ auf den Hörer zu rollt, gipfelt in “War”. Rap aus den Staaten, wie er uns Mitte der guten alten 90 Klassiker lieferte, der aber auch heute noch gerne gehört wird und die im Falle dieses Albums auch 2005 frisch kommt. Zeitlos nennt man so was – und so hat ein Album streckenweise dann doch wieder Klassikerstatus
Zwar stellen Smif’n’Wessun gemeinsam mit einem gut aufgelegten Talib Kweli im letzten Track des Album fest „We Came Up“ was definitiv stimmt, aber leider nicht ganz so hoch wie die Herren Price, Wonder und Buckshot, deren Alben im Zusammenhang mit dem „Tripple Threat“– wie die netten Leute von Duck Down ihre letzten drei Veröffentlichungen nennen, dann doch etwas bedrohlicher geworden sind.