Was sich bereits beim Kino-Debüt von Shrek 1 gelohnt hat (nämlich merchandisemäßig ein passendes Spiel zum Kinofilm zu vermarkten), kann auch bei der Fortsetzung nicht schaden, haben sich wohl ein paar findige Marketingspezialisten zum Start von Shrek 2 gedacht und prompt Activision beauftragt, passend zum Film ein Spiel zu entwickeln. Und gelohnt hat es sich auch wirklich (vor allem im Vergleich zum Vorgänger-Spiel), aber das ist das Ende der Geschichte, fangen wir vorne an…
Alle die, die den Film gesehen haben, werden natürlich die Story kennen: Im wunderschönen Märchenland „Weit Weit Weg“ erreicht das Königspaar die Kunde, dass ihre lang verschollene Tochter Prinzessin Fiona endlich ihr Happy End gefunden hat. Hocherfreut beschließen König Harold und Königin Lillian einen großen Ball für Prinzessin Fiona und ihren Prince Charming auszurichten.
Natürlich ahnen sie nicht, dass Prinzessin Fionas frisch angetrauter Ehemann kein anderer ist als ein allseits gefürchteter und verabscheuter Oger und dass ihre geliebte Tochter sich optisch in Richtung 400 Pfund und grell grünem Teint entwickelt hat…
Und jetzt kommen wir ins Spiel! Wir müssen versuchen, die ganze Geschichte doch noch zu einem Happy End umzudrehen und alle glücklich und zufrieden zu vereinen. Somit sind wir die wahren Helden, wenn wir mal ehrlich sind, oder!?
Um unserem Titel als Helden gerecht zu werden, müssen wir jedoch erstmal 25 Level, sagen wir mittleren Schwierigkeitsgrades, überwinden. Dabei sind wir mal Shrek, mal der hyperaktive Esel, der heißblütige gestiefelte Kater (ja, ich weiß, wie süüüüüüß…) oder der winzige Pfefferkuchenmann.
Aber das war noch nicht alles!
Es wäre doch kein Märchen, wenn das Unmögliche nicht doch möglich wäre. Und so sind wir in zahlreichen Levels auch alle Charaktere zugleich! Nein, das hat jetzt nichts mit multiplen Persönlichkeiten zu tun, sondern ist notwendig, um die jeweiligen Level zu lösen, denn jeder der Charaktere macht sich unentbehrlich durch seine spezifischen Eigenschaften:
Shrek kann Gegenstände hochstemmen und durch seine unheimlich kraftvolle Arschbombe Sachen zertrümmern (Ja, auch Bauern kann er so zerquetschen!).
Esel tritt gerne mal aus und ist auch sonst ganz flink im Galoppieren.
Der gestiefelte Kater klettert natürlich überall hin, und wenn seine süüüüße Masche nicht zieht, dann zieht er schnell seinen Degen hervor.
Der Lebkuchenmann kann unheimlich hoch springen (wohl weil beste Hefe beim Backen verwendet wurde!?) und wirft mit Zuckerstangen, wenn jemand ihn anknabbern will.
Die wohlüberlegte Kombination dieser Fähigkeiten bringt uns letztendlich zum Ziel. Ein Beispiel: Esel tritt eine Kiste von einer Plattform herunter, die Shrek in die Höhe stemmt, damit der Kater von der Kiste aus an die Wand springen kann um einen Schalter umzulegen, der eine Barriere öffnet, u.s.w… (konntet ihr folgen?).
Das macht wirklich Spaß, bis auf die Tatsache, dass man all diese Partnermoves wiederholen muss, wenn man an einer Stelle im Game scheitert (sprich abstürzt, erschossen, erstochen oder verhext wird).
Trotz unendlich vieler Leben und Speichermöglichkeit der einzelnen Level kann das schon manchmal nerven!
Alles in allem ist das Spiel nicht sonderlich kompliziert, so dass man es als geübter Zocker in 5-6 Stunden durch haben sollte.
Über die Minuspunkte im Umfang des Games tröstet aber die absolut gelungene Grafik und die filmgetreue Levelgestaltung hinweg. Besonders die Charaktere scheinen mir stark an die gerenderte Vorlage des tatsächlichen Films angelehnt zu sein (Daumen hoch).
Das Handling der Figuren ist teilweise gewöhnungsbedürftig, da z.B. Shrek einen ziemlich kleinen Aktionsradius hat und das Probleme bei der Abwehr von Angriffen darstellt. Das Springen mit dem Esel ist auch nicht immer einfach, er droht doch oft übers Ziel hinauszuschießen, wenn ihr versteht, was ich meine…
Pro
– Charakterwechsel und Kombination der einzelnen Fähigkeiten
– super Grafik, vor allem bei den Spielfiguren
– filmgetreue Handlung und Levelgestaltung
– unendlich viele Leben und Speicherfunktion nach jedem Level
Contra
– zu niedriger Schwierigkeitsgrad
– dadurch bedingt zu kurze Spieldauer
– zu wenig Extras
– Steuerung ist manchmal schwierig einzuschätzen
Fazit
Mir hat das Spiel kurzfristig sehr viel Spaß gebracht, vor allem weil ich ein bekennender Fan des Films bin.
Das Kooperieren der einzelnen Charakteren als wesentlicher Spielinhalt hat zudem Abwechslung in den typischen Jump’n’Run-Ablauf gebracht.
Die Extras des Games fallen etwas mager aus, und auch die gesamte Spielzeit ist für erfahrene Spieler zu kurz.
Trotzdem ist das Spiel für jeden „Hobby-Oger“ ein Muss, ansonsten könnt ihr das Spiel auch eurem kleinen Bruder zu Weihnachten schenken und liegt mit Sicherheit goldrichtig!
Getestete Plattform: Gameboy Advanced
Hersteller: Activision
Kategorie: Jump & Run
Multiplayer: nein
Sprache: deutsch
Altersfreigabe: 3+