Spyro Fusion

Der Name des neuen Spyro Spiels verrät es schon: das Game muss irgendwas mit „Crash Bandicoot Fusion“ zu tun haben (für mehr Infos zu „Crash Bandicoot Fusion“ siehe Rezension). Und man muss kein Geheimagent mit Spezialausbildung sein, um herrauszufinden, was der Zusammenhang ist. Gameboy anschalten genügt, und es grinsen einem unverfroren zwei fiese Gestalten entgegen: Dr. Neo Cortex (der verrückte Professor) und Ripto (der zwergenhafte Dino). Wer sich auskennt, weiß, dass es sich hierbei um exakt die gleiche Story wie bei „Crash Bandicoot Fusion“ handelt.
Der Vollständigkeit halber und für alle Unwissenden noch mal kurz zusammengefasst: Zwei Bösewichte verbünden sich, um die Macht über das Universum an sich zu reißen. Um nicht alleine dazustehen, sucht sich Spyro auch einen Verbündeten, ja richtig, es ist Crash! Die Aufgaben der beiden sind klar verteilt: Crash muss Energiekristalle sammeln, Spyro die Pforten zwischen den Planeten der Bösewichte einnehmen. So beginnt also Spyros Mission zur Rettung des Universums…
Ziel des Spiels ist, alle Mini-Games in jedem der fünf Level zu gewinnen, um so die Pforten zum jeweiligen Endgegner zu öffnen. Bevor man eines der Mini-Games spielen kann, muss man die Pforte mit genügend roten Kristallen freikaufen, die man natürlich erstmal einsammeln muss. Spyro hat zwar unendlich viele Leben, er verliert jedoch nach jedem Tod zehn der mühsam ergatterten Kristalle, die er ja dringend benötigt. Hier also nicht so nachlässig sein, sonst ist das große Sammeln angesagt.Vom Aufbau und Thema her sind die Level „Crash Bandicoot Fusion“ gleich. Auch die Mini-Games, die man lösen muss, um das Spiel zu beenden, sind sehr ähnlich, teilweise sogar identisch. Hier hätte man sich natürlich mehr Gedanken machen können, oder?! Auch bei Spyro kann man Tauschkarten sammeln und an bestimmten Stellen in den Leveln kaufen oder erspielen. Die können wiederrum per Link-Kabel mit anderen getauscht werden. Das funktioniert auch zwischen „Spyro Fusion“ und „Crash Bandicoot Fusion“. Die Multiplayer-Mini-Games, die man mit bis zu 4 Spielern und mit nur einem Spielmodul spielen kann, sind nett – nur nett…Ach ja, zum Schluss noch eine Warnung: Wer denkt, man hätte am Ende des fünften Levels endlich alle Mini-Games gelöst und könnte dem Endgegner entgegentreten, liegt falsch – und zwar so richtig falsch. Kurz vor Schluss, mit erschöpften Fingern und zitternden Nerven, grinst mir ein fieser kleiner Handlanger entgegen und verkündet die frohe Nachricht, dass ich alle, und zwar ausnahmslos ALLE, Mini-Games noch mal lösen muss, und das ZWEI mal. Gottseidank befanden sich zu dem Zeitpunkt keine harten Gegenstände in meiner Nähe, sonst… Na ja, aber ratet mal, natürlich bin ich zurück gegangen, durch alle fünf Level, um alle 25 Mini-Games noch mal und ja, auch noch ein drittes Mal, zu spielen. Also sagen wir’s, wie’s ist: Um insgesamt 75 Mal durch die Hölle der Mini-Games zu gehen. Ob ich’s geschafft habe oder ob ich mich mittlerweile in ärztlicher Behandlung befinde, bleibt an dieser Stelle mein süßes Geheimnis, diese Erfahrung muss jeder selbst erlebt haben! Also nichts wie los…Pro:
– ausgefeilte Charaktere und Level, die optisch aufwendig gestaltet sind
– Mini-Games sorgen für Abwechslung, stören aber den Flow beim Zocken
– der Schwierigkeitsgrad steigt stetig an, so dass auch ein erfahrener Zocker noch die eine oder andere Herausforderung annehmen kann
– Spyro gewinnt im Laufe des Spiels Fähigkeiten dazu, was das Spiel abwechslungsreich machtContra:
– um das Spielende zu erreichen, muss man alle Mini-Games insgesamt drei mal spielen, was eher zeitaufwändig als lustig ist
– das Handling von Spyro ist anfangs ein bisschen tricky, vor allem beim Springen
– Multiplayer-Games sind etwas magerFazit:
Witziger Jump ’n Run Titel, der eng an „Crash Bandicoot Fusion“ angelehnt ist. Hier wurde meiner Meinung nach versucht, uns armen Kids das Geld zweifach aus der Tasche zu ziehen. Wenn ich mich dementsprechend also für eines der Games entscheiden müsste, würde ich ganz klar „Spyro Fusion“ vorziehen: Nicht nur, dass dieser kleine schnuckelige Drache viel süßer als Crash ist (das war jetzt ein Argument für das Mädchen in uns), nein, das Handling der Figur ist wesentlich anspruchsvoller und komplexer als bei Crash, durch bestimmte Fähigkeiten, die man während des Spiels dazugewinnen kann.Plattform: GBA
Singleplayer: 1
Multiplayer: 4
Developer: Vicarious Visions
Publisher: Universal Interactive
Spieler: 1-4