Crash Bandicoot Fusion

Nach „Crash Bandicoot 2 – N-tranced“ ist nun endlich das neue Game mit Crash Bandicoot zu haben, dem muskelbepackten Fuchs, der mindestens genauso schnell umherwirbelt wie Taz von den Looneytoons. Die Story des Games ist einfach und altbekannt: Crash muss seinen Erzfeind Dr. Neo Cortex daran hindern, die Herrschaft über das Universum zu übernehmen. Doch Cortex hat sich mit dem zu kurz geratenen Dinosaurier Ripto verbündet, um Crash die Mission im wahrsten Sinne des Wortes doppelt schwer zu machen. Bei soviel geballter krimineller Energie sucht Crash sich vorsichtshalber auch einen Verbündeten: Spyro, den lila Drachen und seinerseits auch bekannt als Nintendo-Game-Held. Wer stellt sich schon gerne alleine einem verrückten Arzt und einem Dinosaurier mit Napoleon-Komplex?! Um die „Kooperation“ der beiden zu vereiteln, haben sich die beiden Bösewichte einen intelligenten und ebenso teuflischen Plan ausgedacht: Sie verkleiden ihre gemeinen Handlanger als lila Drachen, die natürlich aussehen wie Crash’s Kumpel Spyro. Als ob man einen schlauen Fuchs so einfach reinlegen könnte… Also hat Crash alle Hände voll zu tun, die billigen Spyro-Kopien aus dem Weg zu wirbeln, um sich schließlich den beiden Super-Schurken, bewaffnet bis unter die Schnauze, widmen zu können. Vorher muss sich Crash allerdings durch 5 umfangreiche Level kämpfen, um alle lila Energiekristalle einzusammeln, die die Schurken zur Eroberung des Universums brauchen. Aber nur „finden“ und „einsammeln“ wäre natürlich viel zu banal. Um an einen Energiekristall zu gelangen, muss sich Crash durch ein Warpfeld beamen lassen, hinter dem sich eine Aufgabe in Form eines Mini-Games versteckt. Dabei werden alle möglichen Fähigkeiten des Spielers getestet: Sprungsicherheit, Geschicklichkeit, Treffsicherheit, Schnelligkeit und Erinnerungsvermögen. Mit viel Geduld, Fingerkrämpfen und nach dem Prinzip „Übung macht den Meister“ kann Crash sich so nach und nach alle Kristalle verdienen. Das Gute dabei ist auf alle Fälle, dass Crash über unendlich viele Leben verfügt und man eine Aufgabe somit auch unendlich wiederholen kann. Andernfalls hätte mein Gameboy schon längst zertreten in der Ecke gelegen…
Ein dicker Minuspunkt ist, dass die Mini-Games von Level zu Level alle sehr ähnlich ausfallen und an altbekannte, grafisch aufbereitete Spiele-Klassiker der frühen 90er erinnern.
Wenn Crash alle Mini-Games gelöst und somit genügend Kristalle gesammelt hat, muss er sich am Ende eines Levels einem seiner Erzfeinde stellen, um sie in die Flucht zu schlagen. Dazu muss man aber kein allzu großer Meister sein, denn spätestens nach zwei, drei Versuchen hat man den Dreh raus…Während des gesamten Spiels kann Crash Tauschkarten einsammeln, die er sich entweder in den Mini-Games verdienen kann oder innerhalb der Levels in ihren Verstecken finden muss. So kann Crash bis zu 100 Karten ergattern, die er dann per Link-Kabel mit anderen Spielern tauschen kann. Abgesehen davon, dass Karten tauschen ab einem Alter jenseits von 12 Jahren nicht unbedingt jedermanns ultimative Freizeitbeschäftigung ist, kann man durch besondere Karten neue Charaktere freischalten, Spezialfähigkeiten dazugewinnen oder bestimmte Cheats freischalten. Aber Vorsicht, wenn man diese Karten tauscht oder verliert, kann man die Cheats und Eigenschaften nicht mehr nutzen! Das Kartentauschen ist nur eine der bereits im Namen des Games angekündigten „Fusion“-Funktionen. Per Link-Kabel kann man im Party-Modus lustige aber nicht erwähnenswert spannende Mini-Spiele gegen maximal 4 Spieler spielen und dabei sogar um die mühsam gesammelten Karten battlen. Die Multiplayer-Spiele lassen sich mit nur einem Spielmodul spielen, um Karten zu tauschen, benötigt jedoch jeder Spieler ein Spielmodul. „Crash Bandicoot Fusion“ ist voll kompatibel zu „Spyro Fusion“ (mehr Infos zu diesem Spiel: siehe Rezension), so dass auch hier ohne Probleme gebattlet und getauscht werden kann.Noch ein Tipp: Wer ganz zu Anfang, beim Starten des Gameboys, eine bestimmte Tastenkombination drückt, gelangt zu einem kleinen Bonusspiel…Pro:
– phantasievoll gestaltete Level mit witzigen Charakteren
– Crash lässt sich sehr intuitiv duch die Level steuern
– Mini-Games sorgen für Abwechslung, könnten aber origineller konzipiert sein
– Multiplayer-Modus und Kartentausch-Funktion machen das Spiel interaktiv und verlängern den SpielspaßContra:
– insgesamt könnte der Schwierigkeitsgrad, besonders zum Ende hin, höher sein
– die Mini-Games sorgen zwar für Abwechslung, stören aber den Spielverlauf
– die groß angekündigten Extra-Cheats, die man durch das Sammeln der Karten freischalten kann, fallen mager ausFazit:
Im Großen und Ganzen ein lustiges Spiel mit liebevoll gestalteten Charakteren und Leveln. Die Mini-Spiele, deren Lösung zum Beenden des Spiels notwendig ist, stören den Spielfluss, so dass man nicht so richtig „den Flow“ beim Zocken bekommt. Insgesamt wäre der Spielspaß von längerer Dauer, wenn die Level und Mini-Games anspruchsvoller aufgebaut wären. Trotz allem ein empfehlenswerter Zeitvertreib, der mehr durch seine grafisch witzigen Details als durch den Spielinhalt an sich überzeugt. Bevor ihr euch jedoch zum Kauf entscheidet, lest unbedingt noch die Rezension von „Spyro Fusion“. Die beiden Spiele sind stark aneinander angelehnt, so dass man sich nicht unbedingt beide Titel zulegen muss. Aber entscheidet selbst…Plattform: GBA
Singleplayer: 1
Multiplayer: 4
Developer: Vicarious Visions
Publisher: Universal Interactive
Spieler: 1-4