Midnight Club II

Okay, Okay, etwas spät, aber dann doch endlich die Rezension zu diesem Spiel. Warum es so lange gedauert hat? Na ja, vielleicht liegt das an meiner guten Erziehung, denn wenn man nichts Gutes über jemanden sagen kann, dann lieber gar nichts.

Aber halt, das stimmt ja so nicht. Also, die Grafik ist brillant, aber nicht besser als andere Spiele vor ihm. Die Steuerung ist schnell erlernt und erlaubt so einen schnellen Einstieg in das Spiel, was ich persönlich immer gut finde.
Aber dann: Das Konzept der illegalen Straßenrennen ist so abgeschmackt, das finden wahrscheinlich nur diejenigen originell, die in Filme wie „The Fast and the Furious“ gehen und danach im Golf GTI mit getönten Scheiben und Breitreifen zurück in ihre Vorstadtbude fahren. Die Möchtegernproleten, mit denen man sich im Spiel auf der Straße messen muss, nerven nur ab, besonders wenn sie einen noch während des Rennens volllabern. Während man versucht, den Konkurrenten hinterherzufahren bzw. sie mit den üblichen Methoden wie von der Straße drängen oder mit Turbo-Boosts abzuhängen, darf man so viele Passanten umfahren, wie man will, durch Einkaufspassagen rasen, Abkürzungen durch Geschäfte und Entwässerungskanäle nehmen und das Allerbeste: rote Ampeln und Verkehrsregeln ignorieren. Die Polizei ist sowohl mit Autos als auch Hubschraubern hinter einem her und erwischt einen tatsächlich auch ab und an.

Im Prinzip hat man nicht viel zu tun außer zu fahren, fail and try again ist hier das Motto, nachdenken muss man nicht, nur üben, üben und irgendwann schafft man dann den Level. Dann darf man sich ein neues Auto aussuchen (insgesamt gibt es 30 Verschiedene, die man im Laufe des Spiels ausprobieren kann und welche tatsächlich verschieden Fahreigenschaften haben), kriegt eine neue Strecke, eine neue Stadt, neue Gegner…
Man kann im Karriere-Modus antreten, wo man festgelegte Streckenabschnitte passieren muss und sich den „Respekt“ der Gegner verdient, wenn man als erster am Ziel ist. Ab einem bestimmten Level bekommt man ein Motorrad, wat ooch nich janz schlecht is.

Natürlich kann man im Internet gegeneinander antreten, was den größten Funfaktor hat, denn gegen reelle Gegner zu spielen ist immer cool. Die sogenannten „Kampfmodi“ beschränken sich auf das „hol dir die Flagge“-Prinzip oder „erreiche das Ziel, bevor die in deinem Auto installierte Bombe explodiert“. Hier sind noch einige witzige Gimmicks zu finden wie Power-ups welche die Lenkung umkehren oder den Spieler für einige Sekunden unsichtbar werden lassen.

Wie man sieht, Altbekanntes in solider Qualität mit zeitlich begrenztem Spielspaß, was zumindest meine Person angeht. Denn natürlich hab ich ab und zu Lust, ein Rennen zu fahren, aber bei der Stange bis zum letzten Level hält mich dieses Spielkonzept nicht, und die Herausforderung kickt nicht wirklich. Also, nicht kaufen, sondern höchstens mal leihen, wenn man Bock auf ein Rennspiel hat, bei dem man sich nicht stundenlang einfahren muss, um Spaß daran zu haben.

Developer: Rockstar Games San Diego
Publisher: Rockstar Games
Spieler: 1 – 8
USK: 12 Jahren
VÖ: Bereits erhältlich