Fat Joe – All Or Nothing

Der King aus New York veröffentlicht mit „All Or Nothing“ ein weiteres Werk, um seine respektable Stellung im Rapbiz zu festigen (Fat Joe klagt ja darüber, dass ihm nicht genügend Respekt entgegengebracht wird). Schon 2004 gelang ihm mit dem Terror Squad ein Album, das viele Kritiker und Rapfreunde positiv stimmte. Daran war nicht nur zuletzt der Clubhit 2004 – „Lean Back“ – schuld. Um es vorwegzunehmen, der erwähnte Clubhit ist auch auf diesem Album vertreten. Allerdings als Remix – Mase, Eminem und Remy begleiten den Lil-Jon-Beat. Wer also noch nicht genug von dem Song hat, wird hier erneut begeistert zuhören können.Nichtsdestotrotz findet man auf dem Album neben echt langweiligen Songs („Hold You Down“ feat. J-Lo) auch echte Knaller. Alles oder nichts eben. Einer dieser Knaller ist „Does Anybody Know“. Zu Joes aggressivem Rap, in dem er klar stellt, mit wem man es hier zu tun hat, passt die hochgepitchte Stimme, welche die Hook singt. Wunderbar. Ein Burner!
Weitere Highlights: „My FoFo“, Joes Antwort auf Stenkerfritze 50Cent. Joe wird sehr deutlich und weist Fitty zurück in die Schranken (zu dessen „In Da Club“ – „Now tell me, have you ever seen ‚em up in the club? No, no, no shawty!“). Auch Die Single „Safe 2 Say (The Incredible)“ produziert von Just Blaze geht nach vorn und wird das Publikum begeistern. Ebenfalls als Single erhältlich und doch eher schwach, trotz hochkarätigem Feature, ist „Get It Poppin´“ mit Nelly ausgefallen. Stressiger Beat, hinzu kommt Nelly himself. Hier geht gar nix. Da hilft auch nicht, dass der Song von Scott Storch produziert ist.Auf „Temptation Pt.1“ und „Tempation Pt.2“ wird Storytelling groß geschrieben. Absolut hörenswert!Unüberhörbar ist die Timbaland-Produktion „Everybody Get Up“. Der Beat erklingt in gewohnter Timbaland-Manier, aber leider auch nur durchschnittlich.Ein weiterer guter Song ist wiederum „Beat Novacane“. Ein sehr dynamischer Beat mit einem stark und selbstbewusst reimenden Fat Joe.Des Weiteren finden sich auf dem Album Features von Mashonda („Listen Baby“) und R. Kelly („So Hot“). Beide Songs sind leider wie einige andere auch nur durchschnittlich. Hätte man diese weggelassen, hätte es, ehrlich gesagt, auch niemanden gestört. Insgesamt wird das Album aber dennoch seinem Titel gerecht – auch wenn dieser bestimmt anders gemeint war. Es finden sich wirklich sehr neben leider viel zu schwachen Tracks wieder. Es ist definitiv kein Album, das man sich eben mal ohne Skippen anhören kann. Aber die eine oder andere 12inch lohnt es sich zuzulegen. Positiv sei vielleicht noch zu erwähnen, dass das Video zu „So Much More“ auf der CD zu finden ist. Bonus!