DJ Olleck – Phatfunk.de Mixtape Vol.1

In der hannoverschen HipHop-Szene ist im Moment relativ viel Bewegung. Neben Illvibe Records , gibt es dort nun ein weiteres Label, das auf sich aufmerksam machen möchte. Die Rede ist von Phatfunk Music, die vor Kurzem ihren ersten Labelsampler auf den Markt geworfen haben. In der Vergangenheit war das Label vermehrt über das Internet aktiv und hatte sich dort eine Plattform geschaffen, um die Musik der Künstler an die Frau bzw. den Mann zu bringen. Besucher der Internetseite werden daher wahrscheinlich schon einige der 20 Songs kennen. Für die Zusammenstellung des Mixtapes war der Hannoveraner DJ Olleck zuständig. Dieses Mixtape bietet eine weit gefecherte Palette an deutschsprachigem HipHop und kann viele aktuelle Themenbereiche abdecken. Auch Szenegrößen wie Spax, MB 1000 und Hawkeye aka Falk, haben einen Teil zu dem Mixtape beigetragen. Zuletztgenannter koordinierte die Drumpatterns und Samples zu Morten’sgesellschaftskritischem „Wartalk“ und creiert mit Hilfe eines alten Soulloops, das erste Highlight des Mixtapes. Das Kinderarbeit in China mal als komplettes Thema eines Songs herhalten würde, hätte ich ja nicht gedacht, doch Serch konnte mich mit seinem überaus ironischen „Schuhe“ eines Besseren belehren. Hier beschreibt er eindrucksvoll die Arbeitsbedingungen der chinesischen Bevölkerung in den Nike-Manufakturen.Spax bewegt sich mit seinem „Wer“ in ganz neuen Dimensionen und nimmt neuerdings auch Wörter wie „Motherfucker“ in den Mund. Ein eindrucksvolles Lebenszeichen vom Deutschen Rap-Preacher. Da musste sogar Nas‘ „NY State of mind“ für die Hook herhalten. Man at Rhymez wendet sich hingegen dem Battle-Rap zu und bietet auf „Unter uns“ einige lustige Wortspiele, während sich Rawstarr auf „Freund“ mit seiner Heimatstadt Hannover beschäftigt. „Oktober 81“ von Drei’n’eim, erzählt die Geschichte eines depressivem Schulkindes, das von seinen Kameraden gehänselt wird und durch die Liebe zu HipHop wieder neuen Lebensmut findet. Ein Track mit viel Aussage. Danach nimmt uns Skan mit „Im Zug“, um uns das Mädchen seiner Träume und die verpasste Chance vorzustellen, um danach MB 1000 & J.Bully , mit einem typischen Representer-Track Platz zu machen. Der kleine, immernoch nicht im Stimmbruch gewesene, FR , zieht mit „Springfield“ hinaus in die weite Welt um ein paar Nachtclubs unsicher zu machen und sich dem weiblichen Geschlecht zu widmen. Die erste Hälfte des Albums wusste durchaus zu überzeugen, während in der zweiten Hälfte eher das Mittelmaß überwiegt und somit leider nicht viel Innovatives zu bieten hat. Teilweise wäre eine etwas flüssigere Reimdarbietung auch von Vorteil gewesen. Fast könnte man meinen, dass die Jungs die besten Tracks in die erste Hälfte des Mixtapes gepackt und das Mittelmaß am Ende platziert haben. Im Endeffekt bleibt trotzdem ein guter Eindruck, der durchaus Hoffnungen auf neue Releases bei den Hörern des Mixtapes wecken wird.