Ashanti – Concrete Rose

Die First Lady der Murder Inc – Ashanti Douglas – meldet sich zurück. Vor nicht so langer Zeit noch an der Seite von Samuel L. Jackson als Schauspielerin zu sehen – drei Filmchen hatte die Diva in den letzten zwei Jahren gedreht -, ist sie nun aktuell mit Album Nummer drei „Concrete Rose“ zu hören – ihr bisher bestes Album, wie Ashanti selbst findet. Veröffentlicht wird natürlich auch diese Platte, wie gewohnt unter der Patenschaft von Irv Gotti, beim sanierten Inc-Label. Und allem Anschein nach versucht da jemand, ein relativ unschuldiges R´n´B-Prinzesschen noch „sexier“ zu vermarkten, als unbedingt nötig ist. Vielleicht um in ihrer angeblichen Rivalität mit Destiny’s Child Frontfrau Beyoncé Knowles mithalten zu können. Aber Vergleich hin oder her, seien wir ehrlich: Wir wissen, was Ashanti kann – oder auch nicht. Und wir wissen nach dem Durchhören des aktuellen Werkes auch, dass das neue Album nicht das hält, was es verspricht.

Dem angekündigten Supermix aus HipHop, R´n´B und Rock wird nur das erstausgekoppelte „Only U“ gerecht. Die Starter-Single begeistert durch das einfache Rock-Riff und die dazu melodisch angesetzten Beats. Ansonsten liefert „Concrete Rose“ neben zahlreichen Collabos eine Re-Union des „Dream-Teams“ Ja Rule & Ashanti. Mit „Turn It Up“ versuchen die beiden aber vergeblich an die Erfolge von früher anzuknüpfen – der Versuch geht nach hinten los. Der Track ist hilflos überfüllt von nicht wirklich neuen Hooks, die ziellos umher irren. Da hilft auch Ashanti´s Geträller nicht mehr viel. Lloyd, dem Ashanti zuletzt als Gesangs-Partnerin für dessen „Southside“ zur Seite stand, ist ebenfalls mit von der Partie. „Take Me Tonight“ hört sich aber mehr lahm als nach Southside-Vibe an. Überzeugt mich also auch nicht wirklich.„U“ geht mit deeper Slowjam-Attitude am ehesten Richtung HipHop. Selbst geschrieben kann das Ding aber nicht sein, kommen einem doch sowohl der Track als auch die Lyrics bekannt vor. In dem Skit „Sister Stories“ merkt man dann aber doch, wie unvergleichlich das Organ der vierundzwanzigjährigen Sängerin sein kann.

Insgesamt umfasst das Tracklisting sechzehn Songs und endet mit einem Bonus-Mix von Ja Rule´s „Wonderful“, das mit Feinschliff von Ashanti plötzlich viel „wundervoller“ klingt. Ob das alles allerdings für volle Konzerthallen auf der US-Tour im März 2005 reichen wird, ist fraglich. Die Fehde zwischen Murder Inc und dem Shady-Lager scheint auch an Ashanti nicht vorbeigegangen zu sein, ohne Spuren zu hinterlassen – die stockenden Verkaufszahlen sprechen für sich. Kann aber auch gut möglich sein, dass das Miss Douglas gar nicht juckt. Die Inspiration für ihre Alben holt sich die frühere Leichtathletin übrigens im echten Leben. Mit diesem Hintergrund stellt sich doch die Frage, warum denn ihr neues Album kantiger und verruchter klingt, als die bisherigen. Vielleicht hat da ja Nelly die Hände im Spiel?