Endlich ist es soweit! Die „Aggro Ansage Nr. 4 “ ist am Start und alle sind sie mit dabei. Nachdem schon das erste, zweite und dritte Sägeblatt euren Player unter dem Aggro-Label zersägte, sowie weitere Quanten von Maxis, Singles und andere Auskopplungen auf dem Markt erschienen, könnte es sein, dass Sido und Konsorten sich demnächst über noch einen Flash am Charthimmel freuen können.
Außer unserem Drogen-Siggi sind BTight, FLER, A.i.d.S., TONY-D, DeineLieblingsRapper, Shizoe, Battelrapp und zu guter letzt die Sekte mit dabei. Im Booklet ist dann auch ganz genau nachzulesen, wer wo mitgewirkt hat, und natürlich fehlt auch der allseits bekannte Aggro-Bestellschein nicht.
Altgesinnte AggroberlinA werden sich eventuell über einen leichten Schwund an Aggressivität wundern, was nicht im Geringsten heißen soll, dass die Jungs nicht sagen, was gesagt werden muss – egal auf welche Art und Weise. Dennoch finde ich, dass man beim Hören des Albums merkt, dass die Aggros etwas erwachsener geworden sind. Besonders stark bemerkbar macht sich dieser Reifungsprozess durch die Abwechslung – nicht nur die Lyrics sind einfallsreicher, auch die Beats hören sich unterschiedlicher und oft harmonischer an. Neben harten Punchlines, die einen Großteil der Mucke ausmachen, warten auch sehr gechillte Beats auf den Hörer.
Der angesprochene Aggressionsschwund könnte eventuell am Mitwirken der anderen Künstler liegen. Häufig bemerkt man, dass Harris (GBZ, DLR) eher die vernünftigen Töne anschlägt und zu Zusammenhalt aufruft. Generell beschleicht mich der Eindruck, dass es mehr funny Lyrics gibt als sonst, auch wenn diese trotz dessen mit genug Bosheit gespickt sind. Der allgemeine Egoismus, der in jedem der Texte mitschwingt, ist nicht tot zu kriegen: AggroberlinA sind nun mal die Besten, Schönsten und Stärksten! Logisch!
Wie schon in anderen Alben verarbeiten die Aggros in ihren Texten Erlebtes aus der Letzen Zeit. Sido freut sich über das gesamte Album über seinen dritten Platz in den Charts, und auch die stolze Mutti wird standardmäßig erwähnt. In einem weiteren Track werden irgendwelche Frankfurter Rapper ausgelacht, (die ich namentlich nicht erwähnen möchte), weil die irgendeine Schlägerei, auf irgendeinem Festival, nach irgendeinem Konzert, in irgendeinem Deutschland angezettelt haben. Des weiteren gibt es eine fette Danksagung an Maxim auf der Scheibe, in Form des Tracks „Maxim Ist King“.
Alles in Allem ist das neue Sägeblatt eine gelungene Mischung aus aggressiven, spaßigen aber auch inhaltlich gut durchdachten Lyrics. Es machen fette, harte Dröhnbeats die Runde, welche schon mal mehr als 80 BPM haben können, einschließlich smooved gechillter Minutenschläge. Außerdem kommt es ziemlich selten vor, dass ich mir alle Tracks einer CD auf Anhieb gerne anhöre. Bei dieser Scheibe ist es mir aber passiert – selbst das aufgeheizte Outro, nicht grade ein geistreicher Meilenstein der Rapgeschichte, regt zum Mitmachen an und lädt zum Mitgrölen ein.
In diesem Sinne: Viel Spaß mit der Scheibe.