Es war mal wieder Zeit für ein Album – so viel schon mal vorweg. Es war auch wieder mal Zeit für richtig gute Fireman-Songs, denn was uns Capleton in letzter Zeit zu bieten hatte, war schlichtweg zu poppig! Die Tunes: Step-Aerobic-Style, wenig Aussagekraft. Bitte ob dieser Bemerkung nicht gleich die Wände hochgehen! Ich weiß sehr wohl, dass ich hier über den Prophet spreche. Ich weiß auch, dass ein Capleton-Werk keineswegs leichtfertig zu besprechen ist…
Und ehrlich – ich freue mich, an dieser Stelle “Reign Of Fire”, Capletons Rückmeldung in Form einer Langspielplatte, vorstellen zu dürfen. Und tatsächlich ist es so, als hätte er sich besonnen. Nach Slackness, Conscious und Pop folgt nun wieder – Almighty sei es gedankt – eine eher ehrenhafte Ära. Roots-Tunes, Hardcore – jedoch in Verbindung mit Conscious-Lyrics. Und am Ende ist es doch auch das, was man vom Fireman hören möchte.
So ist es auch direkt der Opener “Jah Is My Everything“, der aufzeigt, dass Capleton noch immer derselbe ist – still alive, right. Es folgt die nicht minder amtliche Nummer “That Day Will Com”, die einigen vielleicht schon bekannt sein dürfte, da sie bereits erschienen ist. Im selben Kontext steht „Wise Up People“, den man ebenso bedeutend nennen darf.
Wer Freude an ausgefallen Deejay-Methoden haben kann, ohne sich über eine miese Riddim-Produktion zu ärgern, wird an „Or Wah“ Gefallen finden. Über „Real Hot“ auf dem `Red Alert´ – dem Hype-Riddim des letzten Jahres – muss an und für sich nicht viel gesagt werden. Dieser Tune gilt sowohl als großer Erfolg, als auch als Beweis dafür, dass auch von einem Capleton Pop zu erwarten sein darf. Ebenfall als Dancehall-Brenner (do di Thunderclap…) gilt das auf den Chrome-Riddim gebannte „In Her Heart“.
Zwei großartige Tracks auf Digital B.-Riddims finden sich auf „Reign Of Fire“ mit „Ton Load“ (One For The Roots-Riddim) und „Never Share/Burn Dem“ (Forever Loving Jah-Riddim). Modern Roots vom Feinsten – wie auch „Open Your Eyes” und das äußert gut gesungene „All My Life (I´ve Been Strong)“. Auch mit politischen Ansagen wird – gewohntermaßen – nicht hinter dem Berg gehalten („Leaders Let The People Down“). Capleton, in Top-Kondition, knüpft hier nahtlos an seine Erfolge um die Jahrtausendwende an!
Für die Ladys schickt er noch die zauberhaften Tunes „Sunshine Girl“, auf welchem er von Stephen Marley gefeatured wird, unterlegt mit einem flotten Bashment-Riddim, und den Hammer-Song „Standing Ovation“ in ´s Rennen. Während ersterer eher auf der nicen Ebene funktioniert, glänzt „Standing Ovation“ durch 1a-Harmonien und unglaublich repräsentative Power!
„…I rise this morning feeling so strong i rise up with my number one song…“ – mit dem “Number One Song” schließt der Prophet sein Werk gebührend ab! Es kann nicht anders gesagt werden: “Reign Of Fire” ist King-Stuff mit wenigen Ausfällen. Einem Prophet macht eben so leicht keiner was vor! Allerdings muss auch erwähnt werden, dass manche der Titel ziemlich schlecht produziert und gemastert wurden. Dies macht aber die recht tighte Web-Page wieder wett. Draufklicken lohnt sich!