De La Soul – The Grind Date

De La Soul melden sich mit dem besten Album seit „Stakes Is High“ zurück.
Das muss so in aller Deutlichkeit gleich zu Anfang mal gesagt werden. Die beiden ersten Teile ihrer „Trilogie“ waren aus meiner Sicht nie wirklich zufriedenstellend, es war irgendwie ein bisschen zu wenig De La Soul in den Platten. Der dritte Teil lässt ja noch ein wenig auf sich warten, wie uns die Jungs im Interview wissen ließen, dafür dürfen wir aber mit „The Grind Date“ ein richtig gutes Album begrüßen, Studioalbum Nummer Sieben!
Ja, sie sind schon eine Weile dabei, im Rapgame. Nicht viele Bands können auf so eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken, wie das Trio aus Long Island.

„The Grind Date“ hat in meinen Augen nur zwei Schwächen. Das unsägliche „Shoomp“ mit Sean Paul, welches vor einigen Monaten bereits das Licht der Welt erblickte, hätten sie nicht unbedingt mit draufpacken sollen und der Titelsong „The Grind Date“, erinnert mich ein wenig zu sehr an dass, was alle gerade an Clubbeats auf die Welt loslassen. Und De La, um noch einmal das Interview zur Hilfe zu nehmen, liegt es ja fern, irgendeinen Stil zu kopieren.

Gut, ist ja nur meine bescheidene Meinung. Dafür stehen ja noch elf weitere Tracks auf dem Programm, die endlich mal wieder voll überzeugen können.Produziert haben sie nicht selbst, sondern sich einige interessante Beatschrauber zusammengesucht. Von JDilla (aka JayDee), Madlib, Jake One, 9th Wonder bis zu Dave West sind einige Namen vertreten, die für einen guten Sound stehen. Worum es auf dem Album geht? „Basically the Album is Beats and Rhymes.“, sagte Dave aka Trugoy.

So kann man es wohl bezeichnen. Geschichten gibt ’s aber auch und zwar in der Singleauskopplung „Shopping Bags“, wo es um das Thema Einkaufen für und mit Frauen und die Probleme, die „Mann“ da bekommen kann, geht. Oder in „It´s Like That“, wo De La Soul den schleichend schwindenden Respekt für das, was HipHop als Kultur eigentlich ist, bemängeln. In den meisten Tracks beschränken sich die Altmeister auf intelligente, aber nicht zu tiefgründige Punchline-Reime, wie sie es bereits seit Jahren auf ihre Art und Weise tun.

Dabei kommen dann so großartige Track heraus wie „The Future“, das von JayDee produzierte „Verbal Clap“ oder das soulige „Church“. Ghostface, der in diesen Jahr schon auf seinem eigenen Album glänzen konnte, überzeugt auch bei seinem Feature auf „He Comes“. Eins meiner absoluten Highlights ist jedoch „Days Of Our Lives“, feat. Common, den ich schon lange nicht mehr so gut rappen hören habe. Trotz weiterer Gäste wie dem unvergleichlichen Flava Flav, Carl Thomas, Butta Verses und MF Doom hat man jederzeit das Gefühl, dass man sich beim Hören eines De La Soul Albums befindet. Da haben die Jungs gut die Kurve gekriegt, denn schließlich handelt es sich um das siebte Album, das verflixte. Bei De La Soul ist es ein Highlight geworden.