Cage und Tame 1 formieren sich dieses Jahr als Leak Brothers, um „Water World“ über Eastern Conference Records zu releasen, und spätestens nach Cages „Agent Orange“ wird wohl jedem klar sein, dass hier kein Blümchen-Rap zu erwarten ist.
Die Beats sind wie immer krank, trotzdem melodisch und straighter Underground-Shit, genau wie die beiden es brauchen, um zu flowen, wie sie es auf dem 14 Track starken Album ziemlich konstant tun. Textlich ist angefangen bei bunt gestalteten Drogentrips über kranke Sexwünsche bis hin zu wüsten Mordfantasien alles drin.
Das Intro, produziert von Mighty Mi, baut gleich die richtige Atmosphäre auf und ist durch ein Regentropfensample mal ganz anders gestaltet, als man es von gewöhnlichen Intros kennt.
„Dead“ bricht dann jegliche Grenzen des guten Geschmacks, wird hier doch ausführlich berichtet, was mit Frauen alles passieren kann, wenn sie nicht so richtig wollen. Die Hook wird dann auch passend von Cage und Tame 1 gesungen, wozu man im Hintergrund immer wieder wimmernde und weinende Frauenstimmen hört. Ob man das cool finden muss, ist fraglich – technisch und flowmäßig geht der Song auf jeden Fall in Ordnung. „Delerium“ erklärt sich eigentlich durch den Titel, aber hört es euch ruhig mal an, wenn ihr glaubt ihr seid psycho und durchgeknallt. Die beiden belehren euch gerne eines Besseren. „Stargate“ schießt den Vogel dann endgültig ab, weil Cage einfach unzufrieden mit der Welt ist, und worauf das hinausläuft, kann sich jeder ausmalen: Natürlich gibt es tote Polizisten, und auch die städtische Notaufnahme hat wieder zu tun, bis Cage dann doch darüber nachdenkt, sein Leben vorzeitig zu beenden.
Wer den Texten genauer zuhört, stellt schnell fest, dass die zwei sicher oft vom Wickeltisch, dafür aber nicht auf den Mund gefallen sind. Rappen können sie auch besser als viele andere, was in Verbindung mit dem Gesamtsound zu einem durchaus gelungenen Album führt, das man sich gut anhören kann. Nur eben bitte nicht nachmachen, was die Herren da so erzählen.