Mr. Hyde – Barn of the Naked Dead

Mr. Hyde releaset sein Debütalbum „Barn of the Naked Dead“ über Psycho Logical Records und wer Necro und seine Gefährten kennt, weiß was ihn erwartet. Textlich kann man manchmal schon gar nicht mehr hinhören, denn was Hyde da von sich gibt, ist definitiv hundert Nummern zu groß für zart besaitete Gemüter. Kleine Kinder haben böse Träume, weil ihnen Mr. Hyde in der Nacht begegnet und ein bisschen Geisterbahn spielt. Das Ganze ist dann auch noch so agressiv vorgetragen, dass man sich schon hin und wieder fragt, was in seiner Kindheit so alles schief gelaufen ist.

Zum Glück wird Dr. Jeckylls böses Ich nicht auch noch politisch, denn sonst würde man wahrscheinlich den Secret Sevice rufen, damit sie die vollgeschissenen Hosen von President Bush entsorgen und ihm gut zu reden, dass das alles ja nur Entertaiment sei. Ob das alles nun wirklich nur „Spaß“ ist, ist allerdings fragwürdig, hört man zum Beispiel Songs wie „Say my Name“, auf dem Mr. Hyde in der Hook den kleinen Little Britney featured, der fröhlich daher singt, „Hi, Hi, Mr.Hyde, everybody in this Room must die“. Das Ganze erinnert dann schon ein bisschen an Stephen Kings „Tommyknockers“, und Mr. Hyde lässt seinen brutalen Gewaltfantasien freien Lauf, was ohne Zweifel auch gut in den Kontext passt, sofern man in diesem Fall noch von Kontext sprechen kann.

Wer auf Heavy Metal Gitarren-Riffs steht, kann sich auch mal „Malignant Messiah“ anhören – gegen Ende des Songs mutiert der Track zu einer Rammstein-artigen Nummer, ist aber hierbei schon passend und musikalisch auch nicht unbedingt standard.

Viel mehr als Brutalitäten auf echt gelungenden Intrumentals hat sein Album eigentlich nicht zu bieten, was nicht heisst, das es schlecht wäre, denn technisch und aus der Sicht des Flows gesehen, ist „Barn of the Naked Dead“ auf jeden Fall sehr ordentlich. Rein inhaltlich ist die ganze Geschichte nur eben etwas unausgewogen und, seien wir mal ehrlich, auch einfach komplett durchgeknallt.