Gerade liegt mir das neue Album des aus England stammenden Dizzee Rascal vor. Das mit fünfzehn Songs geladene „Showtime“ folgt sowohl vom Rapstyle als auch von Seiten der Beats einem klarem roten Faden, der sehr stabil scheint – nach einem Abriss sucht man während des Hörens vergeblich. Dass Dylan Mills ein begnadeter Techniker ist, zeigt er hier einmal mehr überzeugend eindrucksvoll, auf Beats, die für meinen Geschmack allerdings etwas zu krank daher kommen – zu Dizzees Flow passen sie allerdings allemal, und deshalb geht das Gesamtergebnis auf jeden Fall in Ordnung.
Dass Dizzee Rascal in seiner Heimat dank seines Erfolges viele Hater hat, war ja allen bekannt. Wie souverän er damit aber umgeht, kann man aus fast jedem Track raushören – er macht das definitiv auf eine Art und Weise, die alle Hater in ihre Schranken weist.
„Stand Up Tall“ geht auf Up-Tempo-Basis und Synthie-Instrumental klar nach vorne, Dizzee spittet wütend über die Drums, klingt dabei aber in keinem Fall angestrengt und flowt konstant cool über den Beat. „Dream“, mit sehr geilem Sample, ist auf der Scheibe mein Favorite. Die von einer wunderschönen Frauenstimme gesungende Hook klingt entspannt und lustig – Dizzee erklärt, wie man seine Träume verwirklicht, sehr guter Song. Dagegen klingt „Girls“ feat. Marga Man schon wieder sehr viel rougher, aber dennoch passend und gelungen. Auf „Imagine“ zeigt Mr. Rascal klar, dass Realness nichts mit Erfolg oder Mainstream zu tun hat, und dass er seine Wurzeln nicht vergessen hat und immernoch true im Game ist.
Einen Totalausfall gibt es auf diesem sehr persönlichen Album – dank Dizzees Fähigkeiten – nicht und sein Erfolg, auch in den Staaten, gibt Dylan Mills einmal mehr recht. Er ist ein Ausnahmetalent, das erwachsen geworden ist und seinen Fame auf jeden Fall verdient hat.
„Showtime“ ist eine klare Ansage und kann jeder Kritik gelassen ins Auge blicken.Hip Hop kommt spätestens ab jetzt auch aus England!