Beenie Man – Cool Cool Rider – The Early Years

Oooohhhhhh Gaaaaawwwwd…lad aw mercy…Beenie Man a.k.a. Di Girls dem Sugar bringt uns eine, seine komplette Karriere betreffende, Werkschau, und setzt als Cool Cool Rider da an, wo der Cool Ruler aufhören würde.

Aber der Reihe nach. Die Geschichte von Beenie Man beginnt irgendwann in den frühen Achtzigern. Da war der Dude noch ganz klein. Deswegen heißt er im Volksmund auch Beenie – der Kleene, quasi. Kurz nachdem er, als achtjähriger Wanst, einen Teenager-Talent-Wettbewerb gewonnen hatte, hieß es auch schon Album produzieren. Der Startschuss für „The Invincible Beenie Man – The Ten Year Old DJ Wonder“ – so der Name des Erstlings.Dann hieß es erst einmal ein gutes Jahrzehnt lang Schulbank drücken bevor der nächste Longplayer – „Wicked Man“ folgte. Von da an ging es für den jamaikanischen Top a Top-Deejay steil bergauf.

Die Anthologie „Cool Cool Rider“, welche nun über Trojan/Rough Trade erschienen ist, umfasst sowohl die frühen Hits Beenie Mans als auch einige jüngere Klassiker. Vertreten sind u.a. Tunes wie „No Mama No Cry“, eine sozialkritische Nummer, die sich mit Gewalt in den Ghettos, Armut und leider durch Schießereien und Messerstechereien ums Leben gekommenen Artists (z.B. Nitty Gritty, Peter Tosh) befasst, oder auch „Cool Cool Rider“ – Namensgeber des Homage-Albums, und zugleich auch der erste wirklich große Beenie-Hit. „DJ King“ wiederum ist ein Soundclash-Tune wie er im Buche steht. Jungs wie Ninja Ford, Ninja Kid oder Risko Don kriegen ordentlich ihr Fett weg. Lobhudeleien hingegen prasseln in Bezug auf Ninja Man, Supercat, Josey Wales oder Charlie Chaplin hernieder – „…yuh inspire me, so me cyaan dis de…“. Dennoch hält er schlussendlich noch einmal ganz klar fest, was er eigentlich auszusagen gedenkt: „A long time me inna dis, me is a Veteran!“

Und so sieht es tatsächlich auch aus. Gut, es gab in den letzten drei Jahren die ein oder andere Schwachstelle Beenies, aber mir scheint, als sei der Herr gesundet. „Dude“ (feat. Miss Thing) – aus der Dave Kelly Riddim-Schmiede – wurde zu einem respektablen Charts-Run, ein neues Album („Back To Basics“) ist ebenso am Start. Die daraus ausgekoppelte, erste Single „King Of The Dancehall“ wird am Ende auch bloß einmal mehr zeigen, was wir nach dem Genuss des „Cool Cool Rider“ schon vermutet hatten: Beenie Man-Tunes haben vor zehn Jahren („Miss Angela“, Black Liberty“, „Good Times“ – alle auf „Cool Cool Rider“) schon genauso gebuzzt wie nowadays. Nicht umsonst nennt man ihn wohl auch `The Doctor´. Seen!