Die Schweizer Musikszene geht mit großen Schritten voran – ich bin mächtig beeindruckt! Just in meinem Player befindet sich Seven, den man ohne weiteres als talentierten Soulsänger betiteln darf.
Hört man sich sein aktuelles, 17 Track starkes Album „Sevensoul“ mit geschlossenen Augen an, beschleicht einen hin und wieder das Gefühl, man lausche einer schwarzen Stimme. Ein Blick auf das Cover jedoch verrät: Dieser Typ ist sehr wohl ein Whitie! Allein schon diese Tatsache spricht doch für den Schweizer, der bürgerlicher Weise den Namen Jan Dettwyler trägt.
Das Ganze ist ziemlich eindeutig Musik straight from the Soul, mit einigen HipHop-, R´n`B- und Funk-Einflüssen. Was uns sonst nur die Kollegen aus Übersee auf silberne und schwarze Scheiben bannen – oder besser: in den Siebzigern bis in die Achtziger bannten – präsentiert uns Seven hier selbstbewusst und auf durchaus internationalem Level. Auf die schweizerische Mundart wurde verzichtet – ich stell mir diesen Dialekt auf R´n`B auch echt schwierig vor!
Seine – englischen – Lyrics schreibt der Mann selbst, auch die Produktionen lagen größtenteils mit in seiner Hand. Features braucht einer, der über eine dermaßen smoothe und ausdrucksstarke Stimme verfügt, nicht. Deswegen tummelt sich unter den bereits erwähnten 17 Titeln mit „Hey Girl“ (feat. Chinua Hawk & Patrick Z.) gerade mal ein einziger Song, der durch einen Gast-Auftritt verfeinert wurde.
Swingen mit Seven geht gut ab. Meine wärmste Empfehlung für Songs wie „Stood Up“, „How 2 Become A Star“ (komisch, wieso ist denn nur heutzutage auf jeden zweiten Album-Release ein Seitenhieb in Sachen Musikbizz vertreten…?), „Friends“ und das traurig schöne Acapella-Outro „Only 24“. Übrigens hat Seven in der Vergangenheit schon in diversen Formationen und Crews gesungen, u.a. in einer Gruppe namens Natural Acapella. Alles in allem singt dieser Typ bereits seit seinem neunten Lebensjahr – das hört man deutlich – Maximum Respect!