Nun ja, der Wort spielende Titel ist minder originell, die Platte beweisterfreulicherweise das Gegenteil. Maksimale Sikkness erscheint auf dem Label Springstoff, und dessen Politik ist erfrischend: Nicht nur Rapmusik wird vertrieben, nein auch komplett andere Genres wie Kurzfilme, Photographie und Malerei werden gefördert. Eine wohltuende Abwechslung in der ach so offenenSzene. Die beiden Gründer Mad Maks und Sikk sind auch für das vorliegende Ding direkt verantwortlich. Sikk produziert, und verfügt über beeindruckende Referenzen, Mad Maks kam über Graffiti zum Rap. Das Duo fand sich während des gemeinsamen Besuchs der School of Audio Engineering in Berlin.Doch genug des Vorgeplänkels. 17 Songs sowie drei Hidden Tracks (jedoch nur Remixe) haben den Weg auf die Disc gefunden. Mit einem Representer wird eingestiegen, der Beat ist fulminant, die Raps souverän. Nicht mehr und nicht weniger. Rapmusik ist mehr als Rhymes, Flows und Bitches. Naja das sagen sie alle, aber diesen zwei nimmt man es ab. Ein viel versprechender Einstieg. Der zweite Song ist erneut ein Representer, diesmal aber mit freshen Uptempo-Flows, die durch einen minimalistischen Beat untermalt werden. Nummer drei ist eine sehr geile Pimp-Nummer auf einem smoooooooothen Beat. Maks kickt entspannte Flows und schafft es ohne Vulgaritäten auszukommen. Es folgt eine kurze Hommage an die Körperteile der Freundin. Jene ist sehr, sehr originell und erinnert an den Blumentopf in Bestform. Anschließend folgen vier deepere Tracks. Allesamt sind sie schön produziert, und Mad Maks gelingt es nahezu stets, dem roten Faden zu folgen, nichts sagende Phrasen zu vermeiden, und teilweise entwickelt er richtig gute Gedanken, die sich in haften bleibenden Punchlines niederschlagen: „Die deutsche Jugend, die sich selbstdegradiert, indem sie sich artikuliert, als wäre sie selbst immigriert.“ Ein Satz, den sich alle Anglizismen-Fans und `Ey Alder´-Proleten nachdrücklich hinter die Ohren schreiben sollten. Erwähnenswert ist ferner die sehr schöne, weibliche Gaststimme auf Track 5. Es folgt ein netter Party-Track. „Mad Maks rennt“ ist wiederum ein sehr cooler Storyteller über das andere Geschlecht. Innovativ sind die Tempoänderungen im Beat, die sehr viel zur Atmosphäre beitragen. Zum Ende hin nimmt die Dynamik ein wenig ab, erwähnenswert ist das sehr lustige „5 Sterne Koch“, Selbstzerfleischung aus Hunger. („Ich nehm das fett aus meinen Haaren und brat mir meine Eier“), sowie der Track „Hatschi“, indem die gängige Praxis des Spittens aufs Korn genommen wird.Als Fazit bleibt festzuhalten, dass das Album an Abwechslungsreichtum nahezuohne Vergleich dasteht. Lustige Storyteller, ernste Tracks mit vernünftigenStatements, Battle, Representing, Gesang, alles was das Herz begehrt. Unddieses Jump & Run zwischen den verschiedenen Sparten meistert Mad Maksweitgehend souverän. Seine Stimme ist sicher und dabei doch variabel undeindringlich, der Flow ist immer on point. Lediglich die Atemtechnikscheint noch verbesserungswürdig, etliche Schnaufer trüben dasGesamtbild mancher Tracks. Hier hätten die beiden noch ein wenig Zeit fürFeintuning investieren sollen.Auch die Beats sind sehr abwechslungsreich. Elektronisch, originalgetreuoder selbst eingespielte Drums und / oder Gitarren. Anleihen ausverschiedenen Genres ergeben einen runden Mix. Dennoch wirken die Beatsmanchmal etwas statisch und steril, es fehlt das Quäntchen Leben (sorry fürden Pathos).Trotz dieser kleineren Mängel, die die zwei Jungs ohne Zweifel beseitigenkönnen und hoffentlich werden, gibt es eine Kaufempfehlung. Und vielleicht springt beim nächsten Release die Höchstnote raus?!