Supreme Techtics – Woerter, Seele und Geist

Supreme Techtics ist eine junge Rapgruppe aus Stuttgart. Sie setzt sich zusammen aus den MCs Coco Nuts und Steven Styler, der auch für die Beats zuständig ist, und DJ Pacman, der die beiden vornehmlich bei Liveauftritten unterstützt.„Woerter, Seele und Geist“ ist ihr Debütalbum und wurde komplett von Steven Styler produziert.

Dieser hat sich auf dem 21 Tracks starken Debüt viel von alten Jazzplatten inspirieren lassen. So präsentiert sich diese Platte mit einem warmen, melodischen Grundton. Das funktioniert ziemlich gut, auch wenn man sich hier und da vielleicht auch mal ein Liveinstrument anstelle eines Loops wünscht. Aber das kann ja auch noch kommen. Hier geht es um ein Debütalbum, auf dem sich Supreme Techtics viel Mühe gegeben haben, nicht so zu klingen, wie die meisten deutschen HipHop Crews, textlich wie auch musikalisch.

Begrüßt wird der Hörer mit einem Vogelgezwitscher und einem freudig groovenden Gitarrenloop. Der Titel „Wir tun es“ erinnert natürlich ein wenig an den gleichnamigen Song von Blumentopf, da hat es wohl eine unbemerkte kleine telepatische Verbindung gegeben. Ist aber auch nicht weiter schlimm.

Mit einem angenehmen Vibe geht es weiter im Programm. Mit einem Dancehall-Touch auf „Eine Frequenz“ feat. Bantam und jazzig-groovigen Tönen auf „Von Unten“, „Zwei Perspektiven“ oder „Wort“. Es hört sich alles gut an, textlich ziemlich ambitioniert, manchmal ein wenig zu umständlich, was dem Flow ein wenig schadet.

Ganz witzig wird es auf „HipHop“, wo die Entwicklung von HipHop in Deutschland ein wenig kritisch beäugt wird, um sich gleich danach auf „T.R.A.U.M.“ mal in die Situation eines erfolgreichen Rapstars zu versetzen und alle materiellen Freuden, die man so „braucht“, in Gedanken an sich selbst testet: Geld, Frauen, etc. – natürlich mit einem Augenzwinkern. Ein Traum halt.

Auf „Woerter, Seele und Geist“ gibt es noch einige gute Tracks zu hören, was so ein wenig fehlt, ist ein richtiges Highlight. Die Produktionen sind schon fast zu homogen. Ich nenne hier mal „Scheinen“ als Anspieltipp. Gefeaturet wird ihre Crew Goldene Mitte. Ein Track, der mal ein wenig mehr nach vorne geht, leider fehlt auch hier ein wenig der Druck, was möglicherweise am Abmischen liegt. Nichts desto trotz spiegelt der Song ganz gut das Ansinnen der Jungs wider.

Unterm Strich bleibt ein gutes Debütalbum, dem man unbedingt Beachtung schenken sollte. Vor allem all die Leute, die sich über den momentanen Trend in der deutschen HipHop-Landschaft aufregen. Hier ist mal wieder ein gelungener Ansatz in Sachen gute Rapmusik und Texte mit mehr Inhalt, als nur die eigene Crew, Nachbarschaft oder sonstige HipHop Standarts. Bleibt nur zu hoffen, dass die Jungs weiterhin die Chance bekommen, ihren Weg weiterzugehen.