Es ist schon fast ein Unding: Sizzla releast und releast und releast. Demnach ist schon fast nicht mehr verwunderlich, dass ich heute wieder einmal ein Sizzla-Album zu besprechen habe. Das neue Werk heißt „Jah Knows Best“ und wurde – nachdem Sizzlas letzte Veröffentlichungen das Werk fremder Beatstuben waren – von seinem Entdecker und Mentor Fatis Burrell (Xterminator) produziert. Veröffentlicht aber wurde der Longplayer über Sanctuary und RAS-Records.
Gleich zu Anfang sei das Außergewöhnliche erwähnt: Sizzla dropt auf seinem aktuellen Album (wobei ich nicht beschwören möchte, dass nicht schon morgen ein weiteres, aktuelleres Werk auf meinem Tisch landen wird) seine erste Coverversion ever – Bob Dylans “Subterranean Homesick Blues” – für mich das absolute Highlight auf „Jah Knows Best“ – und übrigens der einzige nicht von Burrell produzierte Tune. Diese Produktion nahm RAS-Mastermind Gary „Dr. Dread“ Himelfarb in die Hand – was dem Titel eine weitere Einzigartigkeit beschert. Noch nie zuvor habe ich Sizzla in einem derartig experimentellem Style flowen hören! Groß! Wer aber die Soundproduktionen des Doctors kennt, wird sich wenig darüber wundern.
Der Rest des Albums ist klassisch. Sizzla warnt, schimpft und winselt in typischer Manier, wobei mir leider Gottes immer und immer wieder auffällt, dass seine Stimme bei weitem nicht mehr so eindrucksvoll und klar wie noch vor einigen Jahren über die Riddims rollt. Der Qualität seiner Songs tut dies nicht zwangsläufig Abbruch – ich mein ja bloß…
Ich persönlich favorisiere auf „Jah Knows Best“ weiterhin die Titel „Jah Is Love“, welches noch am ehesten an frühere Sizzla-Tunes zu erinnern vermag, „Move Up“, auf einem herb minimalistischem Beat, und „Real People“, weil es zum einen Sizzla-typische Lyrics enthält und zum anderen aussagt, was sich so manch einer vielleicht mal hinter die Ohren schreiben sollte: „Real people do real things – we don`t go around killing others and steal things. Clean people do clean things… love is the way of life!“