Blockhead – Music By Cavelight

Ninja Tune schafft es immer wieder aufs Neue, gute Leute ins Label-Boot zu holen. So etwas wie „sich mit dem zufrieden zu geben, was man schon hat“, gibt es in London wohl nicht. Da wären zum Beispiel die Polen von Skalpel oder auch brandaktuell: Sixtoo mit „Chewing On Glass & Other Miracles Cures“. Und eben Blockhead. Mir ist er zum ersten Mal als Beatschmied für das Def Jux-Debüt von Aesop Rock (Labor Days) aufgefallen. Aber auch zum Beispiel Slug von Atmosphere hat schon auf Beats des Mannes aus Downtown New York vertraut. Bisher neu hingegen war mir, dass er sich auch in rein instrumentale Gefilde begibt. Doch wie man bei vorliegender Scheibe zweifelsfrei feststellen kann, bleiben auch in diesem Genre keine Fragen offen. „Insomniac Olympic“: Traurig kommen die Trompeten daher, aber das Schlagwerk sorgt dafür, dass das Ding trotzdem nach vorn geht. Bass auf jedem Viertel und plötzlich sehr ruhige Stellen ganz ohne Beat, nur mit Klavier. Ein neuer Basslauf kommt hinzu und Streicher. Wenn dann noch der gepitchte Gesang einsetzt, ist alles zu spät. „Carnivores Unite“: wieder ein Beat mit ordentlich Zug drin, unvermuteter Streicher-Break, genialer Basslauf. Ebenfalls eher melancholische Stimmung. „I Feel Terrible“, so der Spruch zu Beginn von „You`ve Got Maelstrom“, und das hört man dem Stück auch an. Von Guter-Laune-HipHop keine Spur. Das Ganze wird noch verfeinert durch Scratches von Omega One. „Sunday Seance“: Ist es Kindergesang oder wieder gepitched? Egal! Mit „Music By Cavelight“ geht es in die östlich/asiatische Richtung, so wie man es von einigen Nummern des Labor Days-Albums her kennt.

Allen Stücken gleich ist die eher etwas melancholischere Stimmung. Das macht aber gar nichts, denn auch das ist sehr schön anzuhören. Speziell wenn so viel Bewegung drin ist, wie in vorliegendem Album. Hier ein Break, da neue Samples. Mehrfach gibt es nicht nur ein Bassmotiv pro Nummer, sondern zwei, drei, die sich abwechseln. Gern verwendetes und oft gehörtes Fazit: „Music By Cavelight“ ist auf jeden Fall etwas für Hörer, die darauf stehen, beim vierten, fünften Mal, noch Neues zu entdecken.