VA – Dancehall Party 2004

Auf dem Cover der Dancehall Party 2004 Compilation leuchtet ein goldener Kleber, der eindringlich darauf hinweist, dass auf selbiger der Smash-Hit schlechthin verewigt wurde  logo  Kevin Lyttles Turn Me On darf nicht fehlen, wenn ein Sampler dieser Tage rulen will! Und dann ist eben genau dieser Song auf Platz 1 des Tracklistings. Die Titel zwei bis vier bieten anschließend an, was unumgänglich scheint: Jean Paul, Wayne Wonder und den mit Abstand größten Dancehall-Star aller Zeiten: Missy Elliott (mit Pass That Dutch).

Aber betrachten wir das Ganze gutgläubig als nett gemeinten Aufklärungsversuch, denn  jawohl  da gab es vor den Kollegen Paul und Lyttle wirklich und wahrhaftig schon ein paar Entertainer mehr, die mit wehenden Fahnen und, teilweise, schon weit mehr als einem Jahrzehnt Karriere auf`m Buckel, Dancehall- und Reggaemusic voranzutreiben gewillt waren. Dass diese sich hier eher in den hinteren Reihen des Tracklistings tummeln, ist sicher marktstrategisch sehr schlau, und doch, mir treibt es, auf Grund derer Platzierungen, die Schamesröte ins Gesicht, und ich bin schon ziemlich froh, dass ich den Herren Levy, Killer und Capleton und allen voran einer alt gedienten Lady wie Dawn Penn nicht erklären muss, warum man sie auf die hinteren Ränge verwiesen hat.

Aber davon mal abgesehen ist diese Compilation eine nette Mixtur aus gut 10 Jahren Dancehall-Geschichte, beginnend im Jahre 1994, mit den Titeln Boom Shak-A-Tack, der legendären Formation Born Jamericans und You Don`t Love Me (No, No, No) der nicht minder legendären Dawn Penn. Des Weiteren gibt es auf Dancehall Party 2004 ein Wiederhören mit Lady Saw, T.O.K., Buju Banton und den bereits erwähnten Barrington Levy, Bounty Killer und Capleton. Beendet wird diese karibische Berg- und Talfahrt im Jahre 2003, und wenn man mal von den üblichen Chartsverdächtigen absehen möchte, sei für jenes Jahr stellvertretend der ewig glucksende General Levy erwähnt, der den herrlich sympathischen Titel Shake (What Ya Mam Gave Ya) besteuert und sich dabei von Zeus & Bally Jagpal featuren lässt.

Doch, doch, es ist eigentlich ganz nett, dieses Album – und eigentlich finde ich ja auch den `Buy Out`-Riddim tight, nur dass man sich seit Sean Pauls Like Glue nicht mehr so richtig zu wagen traut, diesen auch auf dem Dancefloor zu requestieren. Hm& aber dafür gibt es ja jetzt die Dancehall-Party für zu Hause.