Sugar Minott – Leave Out A Babylon

In Wirklichkeit heißt er Lincoln Minott. Manche nennen ihn King Of The Dance Hall oder Lovers Rock Don. Bekannter aber ist er unter dem Namen Sugar Minott, und das schon seit weit mehr als drei Jahrzehnten. Seine ersten Aufnahmen brachte niemand Geringeres als Sir Coxsone auf sein legendäres „Studio One“ Label. Seit 1978 ist der Begründer und Betreiber des Youthman Promotion Soundsystems und des Black Roots Labels aus keiner Cultural Dancehall mehr wegzudenken.

Nun hat Sugar Minott ein neues Album aufgenommen, ganz im Stile der Foundation. Das über das französische Label Zenah Music erscheinende Werk trägt den recht bezeichnenden Titel Leave Out A Babylon und lässt, zumindest lyrisch und gesanglich, keine Fragen offen.

Einzig die Riddimarrangements könnten etwas weniger verspielt, dafür klarer in der Umsetzung sein. Soll nicht heißen, dass die Musiker schlechte Arbeit geleistet hätten. Es ist nur leider so: Man hat sich für Leave Out A Babylon musikalisch ein bisschen zu sehr ins Zeug gelegt. Bedenkt man aber, dass es Zenah Music noch nicht so lang gibt, darf man die Effektüberladungen einiger Titel gern auch mal als besser gemeint als letztendlich verarbeitet abtun.

Ich möchte daher keines Falls behaupten, Leave Out A Babylon würde deswegen an Qualität verlieren. Lediglich hart gesottenen Minott-Liebhabern dürfte dieser Makel auffallen.

Als Bonus wurde Leave Out A Babylon mit drei chilligen Dub Versions am Ende des Albums bedacht. Wem die Stimme Sugar Minotts schon immer zu Gänsehaut verhalf, dem dürften die Haare auch auf Grund dieser aktuellen Veröffentlichung zu Berge stehen.