Murs – The End Of The Beginning

Wieder mal etwas Neues von Def Jux! Und dabei handelt sich nicht um eine Erweiterung in Sachen düsterem, hartem New York Sound, wie ihn etwa El-P oder Mr. Lif gezeigt haben. Nun kommt ein Hauch, nein, eher ein Wirbelwind Westcoast-Energie ins Spiel! Murs, langjähriges Mitglied der in L.A. beheimateten Living Legends Crew (Grouch, Eligh, Mystik Journeyman etc.), bringt nun auf Def Jux sein neues Album an den Start. Im Westcoast-Untergrund schon fast eine Legende, startet er nun auch an der Ostküste und bei uns in Europa durch. Das 15 Tracks umfassende Album The End of the Beginning besticht durch seine gute Produktion, die brillante Auswahl an Samples, gute und teilweise sehr witzige Lyrics, Murs fulminanten Rapstil und den Kopfnickfaktor 10 (von 10, versteht sich).Sein California Funk geht sofort ins Blut, so wie z.B. I Know, getrieben von einem hochgepitchten Soulsample und einem rollenden, treibenden Bass und Drum-Arrangement. Auf Happy Pills gibt es ein wenig Def Jux Funk, ein hervorragendes Duett mit Aesop Rock, deren tiefe raue Stimme sich großartig mit der von Murs ergänzt. I wanna go home, I need to take my happy pills again!, so der Chorus, und es loht sich wirklich, mal zuzuhören, was die beiden zu erzählen haben.Auf Track Sieben, Risky Business, kommt es dann zum Treffen der Giganten, Murs trifft auf die Bay Area Legenden Shock G und dessen Alter Ego Humpty Hump von Digital Underground.Auch hier dominiert der Westcoast Funk zu einer Geschichte über dunkle Geschäfte, bei denen jeder jeden bescheißt. Shock Gs Flow rollt dabei so smooth und souverän wie eh und je, während Humpty der unangefochtene Meister des nasalen Raps war und ist!So ganz wegzudenken ist der Chef natürlich nicht. Natürlich ist auch El-P auf der LP am Start. The Dance, produziert von El-P, und auch ein paar Reime steuert der Def Jux Chef bei. Das Ergebnis ist ein wildes Arrangement aus Drums, Orgel und anderen Elektrosounds, verspielt und roh zugleich, die Stärken von Murs und El-P vereinend  sehr gelungen! Also: Dance sucker!Das Highlight des Albums und auch die erste 12 ist Gods Work, ein Track, der alles an die Wand groovt, egal ob zu Hause, im Auto, im Walkman, beim Boarden oder sonst wo, das Teil schießt 100% pure Energie in den Körper. Murs erzählt von seinem Leben als Musiker und den Schwierigkeiten, die auf einer Tour mit der LL-Crew auftraten.Ein höllenfunkiges Gitarrenriff und rollende Bassdrums, sowie ein gutes altes Sample von Funky Worm sorgen für pure Euphorie.Und die Euphorie geht ungebremst weiter bis zum Ende des Albums, checkt Tracks wie w/a Bullet Remix, Brotherly Love oder God Damned. Das Ende des Anfangs kann manchmal so schön sein!