Die Hamburger Polizei hat Ermittlungen gegen Johnny Mauser wegen seines gemeinsamen Songs mit Captain Gips, „Nazifreie Zone“ aufgenommen. Verdacht auf Aufruf zu Straftaten und Volksverhetzung war der Anlass. Um seine wahre Identität zu ermitteln, wollte man sogar sein Label Audiolith durchsuchen. Inzwischen wurde das Ermittlungsverfahren jedoch eingestellt.
Der Song „Nazifreie Zone“ war bereits 2012 erschienen und war anlässlich einer Anti-Nazi-Demonstration aufgenommen worden. Er ist an „Waffenfreie Zone“ von Nate57 angelehnt und enthält Zeilen wie
„Egal, ob Hamburg, Dresden, Göttingen oder Leipzig
Für die Faschos wird das ’ne harte Reise
Sie bringen was mit nach Hause – oh yeah – Nasenbruch
Und ein kleines Souvenir – Zahnverlust„,
die an Deutlichkeit zwar nichts zu wünschen übrig lassen, strafrechtlich jedoch wohl kaum von Belang sind. Das hat man auch mittlerweile bei den Hamburger Behörden eingesehen: Das Ermittlungsverfahren gegen Johnny Mauser wurde aufgrund mangelnden Tatverdachts am 15. Juli eingestellt, wie die „taz“ berichtet.
Erst zwei Jahre nach Release war 2014 eine Online-Strafanzeige bei der Hamburger Polizei eingegangen. Diese ging der Sache sehr motiviert nach: Weil sie angeblich nicht in der Lage war, die bürgerliche Identität von Johnny Mauser festzustellen, wollte sie sogar eine Hausdurchsuchung bei seinem Label Audiolith durchführen. Dazu kam es allerdings nicht, weil die zuständigen Richter diese Maßnahme für nicht angemessen hielten, da Johnny Mauser öffentlich agiere und seine Identität nicht geheimhalte.
Das LKA hatte gegen diesen Gerichtsentscheid Widerspruch eingelegt – offenbar war man durchaus an einer Durchsuchung des Labels interessiert, das neben Johnny Mauser noch weitere Acts beheimatet, die schon mal Probleme mit Behörden wie dem Verfassungsschutz hatten.