Nazar hat beim Donauinselfest in Wien vergangenes Wochenende die Aufmerksamkeit des Publikums genutzt, um eine flammende Rede zur aktuellen Flüchtlingspolitik zu halten. Darin kritisiert er, dass man früher Flüchtlinge mit offenen Armen empfangen habe, heute jedoch nicht mehr.
„Was ist mit euch los?„, brüllte er den Zuschauern entgegen. „Was ist in Europa los? Führen wir jetzt ernsthaft Gespräche, ob es richtig ist, wie viele Menschen man nach Österreich reinkommen lassen darf?“
Dabei führte Nazar sein eigenes Schicksa an. Er selbst sei als Kind mit seiner Mutter aus dem Iran nach Österreich gekommen – und mit offenen Armen empfangen worden. Er habe die Behandlung im Krankenhaus bekommen, die er gebraucht habe. „ Mit solchen Armen habt ihr mich aufgenommen. Heute habt ihr plötzlich ein Problem damit? Was ist los? Was ist los mit uns? Ist das unser Problem?“
Im Schlussteil griff er die Passivität vieler Zeitgenossen auf, die den ganzen Tag nur vor Facebook säßen und zwar fleißig alles mögliche liketen, aber nicht bereit seien, aufzustehen und etwas zu tun.
Es ist keineswegs das erste Mal, dass Nazar sich zu politischen Fragen äußert. Bereits letztes Jahr hatte er mit dem Begriff Alibi-Moslems (bezogen auf Rapper, die ihren Glauben als Marketingtool einsetzen) für Aufsehen und teilweise heftige Kritik gesorgt. Im Frühling hatte er sich einen Rechtsstreit mit dem Chef der rechtspopulistischen FPÖ Strache geliefert, den er in einer Konzertansage wegen dessen fremdenfeindlicher Haltung als „Hurensohn“ beschimpft hatte.