OutKast wieder vereint?

Wenn bei den großen Plattenfirmen tektonische Verschiebungen anstehen, kann es passieren, dass sich lang getrennte Landmassen wieder zu einem großen Kontinent zusammenschließen.

Okay, große Worte, aber für die eventuell bald anstehende Reunion von OutKast müssen wir doch Superlative auffahren – schließlich sind Andre 3000 und Big Boi im Zusammenschluss eine der erfolgreichsten Crews unseres Genres, ihr Doppelalbum Speakerboxxx7The Love Below erreichte sogar Diamantstatus – das sind mindestens 10.000.000 CD-Verkäufe. In Worten zehn Millionen, Freunde.

Dieser Hoffnungsschimmer ist aber nur durch einen Wechsel in Plattenfirmen-Chefetagen möglich geworden war. Das große Problem war bislang, dass der Solokünstler Big Boi bei Def Jam unter Vertrag steht, OutKast als Crew aber bei Jive. Jive aber wird einen Teufel tun, ihre Rechte an dem, wie man in geschäftsmännischen Kreisen zu sagen pflegt, "Produkt" OutKast herzugeben. Aus diesem Grund war auf dem letzten Big Boi Album auch keine Kollabo mit seinem langjährigen musikalischen Partner – obzwar sie den Song "Lookin‘ for Ya" gemeinsam aufgenommen hatten.

Aber nun hat Big Boi, wie er selber gegenüber dem RollingStone verlauten lässt, seinen Ziehvater  zurück an seiner Seite. "L.A. Raid in our corner now".
L.A. Reid ist ein vormaliger Def Jam Obmann, der nun zum Mega-Plattenlabel Epic Records wechselt, das schon Größen wie Michael Jackson verlegt hat. Epic Records gehört dem Giganten Sony. Und was gehört Sony noch? Richtig, die gute alte Playse, und was noch? Ihr habt’s geahnt, eben jenes Jive Records, welches OutKast nicht hergeben will.

Nun freut sich der große Boi wie ein ganz kleiner auf Weihnachten, dass Andre 3000 vielleicht schon bei seinem in Bälde erscheinenden, übrigens schon so gut wie fertig gestellten, Soloalbum "Daddy Fat Sax" vertreten seien könnte. Letzterer wird dann auch sicher die verlorene Chance verkraften können, Jimi Hendrix zu mimen.