Fler sagt vor Gericht aus

Nachdem sich Fler unlängst wegen Körperverletzung vor Gericht verantworten musste – und freigesprochen wurde – zieht es den Frank mit der nicht ganz so weißen Weste  nun erneut von den hinteren Busplätzen auf die vorderen Bänke im Gerichtssaal. Gestern musste er in Kitzingen/Franken als Zeuge wegen des Körperverletzungsdeliktes eines Kumpels aussagen – nun erwartet ihn eine Anzeige wegen uneidlicher Falschaussage, wie das örtliche Lokalblatt "Die Kitzinger" berichtet.

Zunächst ging es um das Vergehen eines 33-jährigen Freundes von Fler, Beko, der auf einem Konzert im vergangenen Oktober einen Kitzinger zusammengeschlagen haben soll. Laut Aussage des 23-jährigen Opfers habe der Berliner ihn in dem örtlichen Veranstaltungsort Mainfrankenpark zunächst herausfordernd angegrinst, um ihm danach dreimal auf die Schulter zu schlagen. Darüber entrüstet habe der 23-jährige Kitzinger den Angeklagten geschubst, darauf habe dieser ihn zu Boden geschlagen und schließlich auch noch auf den vor dem DJ-Pult Liegenden eingetreten.

Fler jedoch beschrieb das Ganze etwas anders: Sein Kumpel sei vielmehr das Opfer gewesen. Man habe nach dem Schubser des Kitzinger – welcher ohne eine von Fler beobachtete Provokation stattgefunden habe – ja eigentlich direkt die Polizei rufen müssen. Aber Fler, welcher laut dem darüber anscheinend verärgerten Lokalblatt die Eingeborenen auch  herablassend unter dem Begriff "Dorfochsen" subsumierte, glaubt anscheinend ohnehin, das alte Spiel zu kennen: "Am Ende trifft es immer mich", soll er vor Gericht gesagt haben. Er sei es ja gewohnt, dass pauschal alles auf die bösen Berliner geschoben würde, wenn es bei Auftritten oder sonstwo zu Aggressionen käme. Sogar seine gesamte Karriere als Musiker sah er dadurch bedroht.

Seiner Darstellung standen dann allerdings vier übereinstimmende Zeugenaussagen gegenüber, welche die Version des Opfers bestätigten. Die Richterin folgte dieser in ihrem Urteil und stufte Flers Aussage als "Gefälligkeit unter Freunden" ein. Das vorläufige Ergebnis: Ein Jahr und zehn Monate für Flers Kumpel und eine Anzeige für Herrn Losensky selbst wegen uneidlicher Falschaussage.

Update: Fler selbst kündigte in einem exklusiven Statement gegenüber rap.de an, auf jeden Fall in Berufung gehen zu wollen. Die gegen seinen Kumpel erhobenen Vorwürfe wies er erneut zurück. "Wir sind bestimmt keine Musterknaben, aber wir achten ganz genau darauf, bei solchen Konzerten seriös aufzutreten. Beko würde auch niemals jemanden einfach grundlos  zusammenschlagen."