Gewonnen hat in einer engen Entscheidung, quasi ein Kopftuch-an-Kopftuch-Rennen, die Künstlerin Tasmania mit ihrem Poetry-Slam-mäßigen Beitrag, den ihr euch hier anschauen könnt:
Beyza Cinar vom Organisationsteam erklärte dazu; „Der Wettbewerb hat gezeigt, was wir eigentlich schon wussten, wie viel großartiges, kreatives Potenzial die muslimische Jugend mit der deutschen Sprache entwickeln kann!“ Angesichts der lyrischen Fähigkeiten von muslimischen Jugendlichen wie Haftbefehl, Farid Bang oder Alpa Gun hatten wir von rap.de daran bislang eigentlich auch keine allzugroßen Zweifel.
Bleibt also die skeptische Frage, ob so ein Wettbewerb möglicherweise nicht eher noch unnötigerweise Unterschiede hervorhebt und betont, wo es eigentlich gar keine gibt. Oder haben muslimische Jugendliche einen anderen Zugang zur deutschen Sprache als evangelische, katholische, jüdische oder atheistische?
Sei’s drum. Seien wir ausnahmsweise mal optimistisch und vertrauen darauf, dass so ein Wettbewerb in der Tat verbindet statt zu trennen. Jemand, der es aber offensichtlich ganz bewusst nicht aufs Versöhnen abgesehen hat, ist der Ex-Rapper, der sich früher Deso Dogg nannte und heute unter dem Namen Abu Malik für von den Behörden als radikal eingestufte Islamisten-Vereine wirbt. Wie die Nachrichtenagentur dapd meldete, soll seit einigen Tagen ein Video von Abu Malik im Netz kursieren, in dem er den "schönsten Märtyrer unserer Zeit" besinge und damit tatsächlich niemand geringeren als den kürzlich getöteten Al-Quaida-Chef Osama bin Laden meine. Das Video selbst scheint aber entfernt worden zu sein.
Wir bemühen uns derzeit, den Berliner Ex-Rapper für eine persönliche Stellungnahme zu erreichen.