Jan Delay bespaßt „AOK-Schulmeister“

Es sind Meldungen wie diese, die einem den Start in den Tag versüßen: Rapper und Sänger Jan Delay aus Hamburg-Eimsbüttel hat es mal wieder geschafft. Er darf im September vor einem ausgesprochen exklusiven Publikum ein zweistündiges Konzert geben. Der Haken an der Sache: Exklusiv meint in diesem Fall, dass die Zuhörerschaft ausschließlich aus Schülern und Lehrern bestehen wird. Nun könnten böse Zungen an dieser Stelle fragen: Wo genau ist da denn jetzt der Unterschied zu einem normalen JanDelay-Auftritt?

Mal abgesehen davon, dass auch die sonst üblichen Studenten leider fehlen werden, ist der entscheidende Unterschied, dass man, um dem exklusiven Konzert beiwohnen zu dürfen, mehr tun muss als sich in eine Schlange vor dem Ticketoffice zu stellen oder im Netz Karten zu ordern. Das Konzert ist nämlich der Hauptpreis des "AOK-Schulmeister"-Wettbewerbs, den die vielerorts beliebte oder jedenfalls bekannte Allgemeine Ortskrankenkasse AOK veranstaltet. Von Ende Februar bis Mitte Mai hatten alle Schulen im Bundesgebiet die Möglichkeit, sich für das Finale in Berlin zu qualifizieren, und zwar über einen Online-Quiz, dessen Schwerpunkt auf – Überraschung – Gesundheit lag.

 17 Schulen aus allen Bundesländern (plus eine mit Wildcard) haben sich durchsetzen können und treten nun am 18. Juni in zwei Disziplinen gegeneinander an. Die erste legt den Schwerpunkt auf Fitness und Geschicklichkeit (dass die AOK so gleich mal Risikokandidaten unter potentiellen späteren Versicherungsnehmern aussortieren will, ist aber nur ein böswilliges Gerücht). Den zweiten Teil stellt dann eine Berlin-Rallye dar. Dem Gewinner winkt der oben beschriebene Hauptpreis, das sagenhafte Konzert in der eigenen Schulaula. Wir stellen uns das wirklich schön vor, wenn Lehrer und Schüler dann gemeinsam zu "Söhne Stammheims" die Arme schwenken und anschließend vielleicht, in Bezugnahme auf ältere Texte von Jan Delay, den Rektor gefangen nehmen. Aber das wird die AOK schon zu verhindern wissen.