Jay-Zs Cadillac-Händler ist tot

"2 dope boys in a caddilac" – das ist verdammt lang her. Die Krise der US-amerikanischen Autoindustrie ist anscheinend auch an den Freunden teurer Luxus-Karrossen nicht spurlos vorübergegangen. Früher verkaufte Timothy F. Martin das klassische amerikanische Edelgefährt bevorzugt an prominente Kunden aus der Rapbranche, unter anderem Jay-Z, Diddy (der diese Woche bekanntlich Swag heißt – wir berichteten), Fat Joe und Lil Wayne. Noch vor zwei Jahren war Martin unter den fünf führenden Cadillac-Händlern Amerikas, er verbuchte einen Umsatz von rund 70 Millionen US-Dollar und gründete sogar seine eigene Plattenfirma, Academy Records, auf dem er zwei erfolgreiche Mixtapes von Harlem-Rapper Cardan herausbrachte

Doch die sinkende Nachfrage machte auch vor ihm, trotz seiner gut betuchten Kunden, nicht halt und Martin fuhr sein Geschäft vor die sprichwörtliche Wand. Letzten Sommer machte der Autohändler Bankrott. Insgesamt hatte er angeblich um die 50 Millionen US-Dollar Schulden bei diversen Gläubigern.
Offenbar dachte sich Martin dann, von einem Lieblingsspielzeug der Reichen zum nächsten wechseln zu müssen: Die Drogenfahndung war ihm seit längerem auf der Spur und er wurde des Kokainhandels im großen Stil verdächtigt. Ganz grundlos können die Verdächtigungen nicht gewesen sein, denn bevor die Polizei zuschlagen konnte, beschloss Martin in der Nacht zu vergangenem Dienstag, sich im Haus seiner Schwiegermutter in Englewood Cliff/New Jersery zu erhängen.

Seine ehemaligen Kunden reagierten betroffen. Stellvertretend für die vielen Beileidsbekundungen hier ein Tweet von Funkmaster Flex:

R.I.P !!!! Tim Martin!!! martin cadillac!! love!!! true car guy!! so sorry!!!less than a minute ago via web Favorite Retweet Reply


Ein weiterer amerikanischer Traum, der an den immanenten Widersprüchen des Kapitalismus zerplatzt ist. Ruhe in Frieden, Timothy.