Die neueste Wendung: Der Staatsanwalt Schek hält das angebliche Geständnis Xatars für "erstunken und erlogen", wie die Ludwigsburger Kreiszeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet. "Ich weigere mich, diese Ausführungen als Geständnis zu bezeichnen", wird Schek dort zitiert. Besonders sauer stößt dem Vertreter der Anklage der angebliche Mittäter Sahin auf, der die Beute laut Xatar nach dem Überfall in Empfang genommen haben und damit verschwunden sein soll. "Sahin ist ein Phantom. Es gibt keine Anhaltspunkte für seine Existenz", sagte Schek und fügte in ziemlich direkten Worten hinzu: "Ich fühle mich verarscht."
Bislang ist auch unklar, ob das Gericht Xatars Aussage tatsächlich als Geständnis akzeptieren wird. Einige der Anwälte der Angeklagten fürchteten bereits, dass seine Angaben gegen ihn verwendet werden könnten, ohne sich haftmildernd auszuwirken, so die Ludwigsburger Kreiszeitung weiter. Aufgrund dieser Spekulationen haben Xatars Mitangeklagte von einem Geständnis bisher tunlichst abgesehen.
Obendrein ist man sich unter den Angeklagten bzw. deren Anwälten offenbar uneins. Einer der beiden Anwälte des Mitangeklagten Cidar C. gab am Montag einem Boulevard-Blatt aus dem Raum Bonn ein Interview, in dem er sich über Xatar und dessen Geständnis offen lustig machte. Xatars Anwalt Höch wiederum vermutete, dass Cidar C.s Anwälte damit nur Xatar unter Druck setzen wollten – zugunsten ihres eigenen Mandanten, versteht sich. Höch forderte vom Gericht außerdem Anerkennung für die Kooperationsbereitschaft seines Mandanten Xatar. Das Geständnis sei "ehrlich".
Tja, und so sehen wir, frei nach Brecht, betroffen: den Vorhang zwar nicht zu, aber alle Fragen noch offen. Fortsetzung folgt sicherlich bald.