Odd Future-Sänger verhaftet

Frank Ocean, seines Zeichens Sänger des HipHop-Kollektivs Odd Future, wurde letzten Donnerstag in Los Angeles verhaftet. Über die Gründe der Verhaftung ist noch nichts bekannt, der Sänger nutzte nach seiner Entlassung jedoch seinen Twitter-Account, um sich zu den Vorfällen zu äußern und zu erklären, dass er niemals mehr in seinem Leben mit einem "Bullen“ sprechen werde: "Fuck a cop, non-stop. frank will never speak to a cop again in his natural life“.

Der 23-Jährige war offensichtlich sehr aufgebracht, denn in weiteren Tweets drohte er sogar damit, Brandsätze auf Polizeifahrzeuge werfen zu wollen. "I have no respect for police. i swear if i weren’t sane in mind i’d throw a fuckin molotov in a cop car right now.“ Inzwischen sind die Tweets entfernt, geblieben ist nur ein eher allgemein gehaltener Aufruf zur Revolte: "Somebody bring the LA riots back.“ Auf die Hintergründe seiner Probleme mit den Behörden ging er aber nicht näher ein.

Bessere Laune dürfte Frank Ocean die Zusammenarbeit mit einem nicht ganz unbekannten New Yorker Rapper machen. Nas twitterte am Wochenende: “In the studio with my little nigga @frank_ocean”. Damit setzt sich das Mainstream-Interesse an den vermeintlichen Chaoten des Odd Future Wolf Gang Kill Them All fort. Schon vor Monaten hatte Kanye West seiner Bewunderung für Tyler, The Creators Videoclip "Yonkers“ via Twitter Ausdruck verliehen. Beim Coachella-Festival vor zwei Wochen kam Pharrell Williams überraschend auf die Bühne, um gemeinsam mit den Odd Future-Jungs deren Remix zu "Inside the clouds“ von N.E.R.D zu performen.

Ein äußerst aufschlussreiches Interview mit dem Mann, der bei Odd Future im Hintergrund die Fäden zieht, findet sich übrigens auf allindstrom.com. Christian Clancy war vor seinem Engagement bei Odd Future Angestellter bei der Plattenfirma Interscope. Sein erstes Projekt dort war die "Marshall Mathers LP“ eines gewissen Eminem. Möglicherweise ist das kreative Chaos bei den Odd Future-Anarchisten also doch nicht ganz so ungelenkt und zufällig, wie wir bisher dachten.