Polizisten rechtfertigen sich

Wie wir gestern bereits berichteten, hat die Polizeieskorte für Diddy, die er in der letzten Woche vom New Yorker Police Department erhalten hatte, ein internes Nachspiel.
Ein Anwalt des Polizei-Sergeants, der den Einsatz angeordnet hatte, sagte nun gegenüber der Presse, dass sein Mandant die Eskorte deshalb angefordert habe, weil er ein erhöhtes Sicherheitsrisiko erkannt haben will. Vor dem Veranstaltungssaal "Hammerstein Ballroom" habe sich eine zu große Menschenmenge befunden, so die Einschätzung des Beamten.   

Entgegen ersten Berichten hätten die Polizisten den Rap-Mogul allerdings nicht bis nach New Jersey begleitet, wo Diddy zu einer Aftershow-Party erwartet wurde, sondern ihm lediglich für einen Häuserblock Geleit gegeben.
Nichtsdestotrotz handelte es sich um ein unerlaubtes Vorgehen des zuständigen Polizeiwachtmeisters, wie ein Sprecher des NYPD zu Protokoll gab: "A sergeant has been identified as having directed an officer to provide an unauthorized escort, which was for a distance of one block."

Anwalt Andrew Quinn betonte unterdessen gegenüber der New York Post, dass sich um Sean Combs herum eine unübersichtliche Menschentraube gebildet habe, was die zuständigen Polizeibeamten dazu veranlasst habe, die erwähnten Maßnahmen zu ergreifen. Zu keinem Zeitpunkt habe die Absicht bestanden, Diddy eine Sonderbehandlung zuteil werden zu lassen: "This wasn’t to benefit P. Diddy. It was to ameliorate a crowd situation."

Der New York Post zufolge soll die Aufregung innerhalb des Police Departments selbst außerordentlich groß sein. Mit ein Grund dürfte die Tatsache sein, dass Diddy im Jahr 1999 im selben Polizeiabschnitt aufgrund einer Schießerei festgenommen worden war. Der HipHop-Unternehmer wurde zwar später von allen Vorwürfen frei gesprochen, dafür aber musste der ehemalige Bad-Boy-Rapper Shyne eine zehnjährige Haftstrafe verbüßen, da dieser alle Schuld auf sich nahm.
Der Vorwurf, dass Puff Daddy eine spezielle Connection zu den Beamten des "Midtown South Precinct" unterhält, liegt also in der Luft und dürfte innerhalb der Behörde noch für einigen Klärungsbedarf sorgen.