Nach der handgreiflichen Auseinandersetzung im Backstagebereich des Stuttgarter MTV HipHopOpen 2004 zwischen Azad, Sido und deren Crews (wir berichteten) nehmen jetzt die Künstler/Labels Stellung zu den Vorfällen.
Wir veröffentlichen hier die beiden offiziellen Pressemitteilungen von Aggro Berlin und Bozz Music in voller Länge – macht euch selbst ein Bild:
AGGRO BERLIN Pressemitteilung
Auseinandersetzung bei den Hip Hop Open
11. Juli 2004
Am Samstag, 10.07.04 wurde sido im Backstagebereich von Azads Clique angegriffen. Unmittelbar nach seinem Live-Auftritt wurde er von ca. 15 Leuten überfallen. Es kam zu einer Schlägerei zwischen den Frankfurtern und den Aggro Berlinern. Die Security und die Polizei schritt erst dann ein, als die feigen Angreifer bereits aufgegeben hatten und vom Gelände geflohen sind.In der Juice 07/04 hatte Azad sido im Interview gedisst, ohne dass es einen Grund dafür gab, damit hat er den Streit begonnen. Es hätte in Stuttgart die Möglichkeit gegeben, das Thema in einem Gespräch zu klären, doch die “1-Mann-Armee“ zog es vor, mit einer Gruppe anzurücken und den Streit dadurch eskalieren zu lassen. Da der Frankfurter in der Vergangenheit zu den Veröffentlichungen seiner Alben Streit mit anderen bekannten deutschen Rappern gesucht hat, liegt die Vermutung nahe, dass auch in diesem Fall ganz kalkuliert Promotion für sein anstehendes Album gemacht werden soll. Letztendlich wurde bei der Auseinandersetzung keiner Berliner ernsthaft verletzt; sido gab kurz danach Interviews und Autogramme und hatte mit seiner Crew einen schönen Abend in Stuttgart. Der Auftritt des Frankfurter Rapper am Sonntag, 11.07.04 wurde von Seiten der Hip HopOpen Veranstalter verboten. Aggro Berlin bedauert, dass dieser unnötige Vorfall auf diesem Niveau angekommen ist.
BOZZ MUSIC Gegendarstellung
Auseinandersetzung bei den MTV HipHopOpen
Am Samstag, dem 10. Juli 2004 kam es im Backstage-Bereich zu einer Auseinandersetzung zwischen den Künstlern Azad und Sido. Einige der von Aggro Berlin geschilderten Vorfälle entsprechen nicht den Tatsachen, was Anlass für diese Gegendarstellung ist. Augenzeugen schildern die Begebenheiten gleichermaßen. Für die Eskalation der Handgreiflichkeiten sind die Begleitpersonen von Sido / Aggro Berlin verantwortlich, die eingriffen, um Sido vor Schlimmerem zu schützen, alles bis zu diesem Zeitpunkt Geschehene war eine persönliche Angelegenheit zwischen beiden Künstlern. Insgesamt waren auf beiden Seiten gleichmäßig viele Beteiligte zu finden (Die Zahl lag pro Seite übrigens unter zehn, von den von Aggro Berlin erwähnten 15 Leuten kann keine Rede sein.). Desweiteren ist die Begleitung von Sido für den Einsatz von Waffen (Messer & Schlagstock) verantwortlich, es waren auf der anderen Seite keinerlei Waffen in Benutzung. Es entspricht nicht den Tatsachen, dass die involvierten Frankfurter aufgaben, vielmehr war das Gegenteil der Fall, nachdem auch Sido sich nach einiger Zeit den Geschehnissen fluchtartig entzog. Sicherheitskräfte und Polizei trafen erst nach Beendigung der Vorfälle ein. Die Ereignisse entstanden nicht aus der von Sido im direkten Vorfeld auf der Bühne geäußerten Bemerkungen, sondern sind das Resultat deutlich aggressiverer Anspielungen und öffentlicher Beleidigungen, die im Vorfeld der HipHopOpen auf der Sandboard WM getätigt worden sind, wie von anderen Medien richtigerweise berichtet wird. Gerade Sido, der auf seinem aktuellen Album einen Song seiner Mutter gewidmet hat, sollte wissen, dass Beleidigungen in dieser Form eine gewisse Grenze des Anstandes deutlich überschreiten. Wäre von Sidos Seite aus dieses Tabu nicht gebrochen worden, wäre es zu obengenannten Ereignissen nicht gekommen. Dass sich von Seiten von Aggro Berlin so schnell um eine Pressemitteilung bemüht wurde, zeigt, wem das öffentliche Interesse und die damit verbundene Promo tatsächlich am Herzen liegt. Wie unschwer zu erkennen ist, baut Aggro Berlin seit Jahren ihre Künstler mit zahlreichen Kontroversen und provokativen Images auf; eine Pressemitteilung in der erst die Eskalation einer Auseinandersetzung bedauert wird, dann mit den Worten „Aggro bleiben!“ abzuschließen, spricht in diesem Zusammenhang Bände. Dass es in der Veröffentlichung von Aggro Berlin in erster Linie um Meinungsmache geht, ist in denen von Ihnen benutzten Anspielungen auf Song-Namen von Azad ebenso zu erkennen, wie in den „Schönmalereien“ und Unwahrheiten. Eine solche Art der Abhandlung der Ereignisse steht für Unseriösität und Unehrlichkeit gegenüber der Öffentlichkeit und Fans. Auch diese Gegendarstellung ist nur aus Bedarf einer Richtigstellung von der von Aggro Berlin verbreiteten Meldung entstanden.