Ehrung für Hip Hop Stützpunkt

Der "Berliner Hip Hop Stützpunkt", der am 8.6.2007 von Mzee-Gründer Akim Walta eröffnet wurde, wird nach drei Jahren harter Arbeit nun offiziell ausgezeichnet. Der Ort dient seit seiner Gründung unter anderem als Hip Hop Museum und Kommunikationszentrum für die Kultur, samt eigenem Hip Hop Archiv und Tonstudio.

Lob gab es nun aus China. Die Jury der Shanghai Weltausstellung 2010 ehrte die deutsche Institution für ihre wertvollen und attraktiven Kulturbeitrage "made in germany“:  Die EXPO endete zwar schon am 31.10.2010, doch die frohe Botschaft erreichte erst jetzt Berlin.

Die Auszeichnung geht auf das bereits 2007 in Eigeninitiative gestartete "Deutsch-Chinesische Hip Hop Projekt“ zurück. In der Folgezeit wurde dieses immer umfangreicher. Es kam letzlich zu einer Konzeption von 40 Einzelprojekten, bei denen etwa 150 junge Künstler beteiligt waren.

Das Engagement in China selbst, welches bis dato schon in diversen Projekten in chinesischen Städten stattfand, ist auf den Auftrag des deutschen EXPO-Pavillions "balancity“ im Jahr 2009 zurückzuführen.

Vor allem vielen deutschen Kids sollte die Möglichkeit geboten werden, an diversen Projekten in China mitzuwirken, um den Community-Gedanken des Hip Hops auszuleben. Doch auch Künstler aus anderen Nationen hätten teilgenommen, erklärte Walta in einer Stellungnahme. Außerdem fügte er hinzu, dass Hip Hop lediglich das Können des Einzelnen in der Vordergrund stelle, wobei die Herkunft keine Rolle spiele: "Unsere Grundidee war es, möglichst vielen jungen Künstlern aus vielen Bundesländern die Teilnahme in China zu ermöglichen und das intensive Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Hip Hop Kultur dort vorzuleben. Natürlich mussten wir unseren Schwerpunkt auf Deutschland und China legen, aber am Ende haben sich auch 50 Künstler aus Europa und Asien am Projekt beteiligt. Hip Hop Kultur ist international und ein Paradebeispiel für interkulturelle Migration! Herkunft, Hautfarbe oder Sprache des Einzelnen sind unrelevant; im Hip Hop zählt das was man kann!“

Laut Pressemitteilung zählten unter anderem zu den Highlights des Projektes:

– Die "Deutsch-Chinesische Hip Hop Show“ bei der offiziellen Eröffnungszeremonie am Deutschen Nationentag auf der Weltausstellung in Anwesenheit des ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler

– die Urban Art Ausstellung "From Germany to China“ zum Abendempfang des Nationentages, die dann auch in einem Kunstmuseum in Kanton ausgestellt wurde

– das experimentelle Konzert "Young Euro Classic meets Hip Hop Stützpunkt“, eine Zusammenarbeit von traditionellen chinesischen Musikerinnen des Shanghai Konversatorium mit Beatbox Künstlern aus Berlin anlässlich des Kulturprogrammes "Berlin Days“ auf der Weltausstellung, das auch zum Abschluss der Business Konferenz "Berlin & Shenzhen“ von Berlin Partners begeistern konnte

– Die Ausrichtung des größten asiatischen Graffiti Wettbewerbes "WALL LORDS- 2010 Finals“, mit Künstler aus Indonesien, Korea, Thailand, Singapur, Malaysia, Taiwan, den Philippinen und natürlich China; in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Partner "Invasian

– Die Teilnahme bei "Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung; Station: Wuhan“,
die vom Auswärtigen Amt und dem Goethe Institut organisiert wurde

– Die "Deutsch-Chinesische Hip Hop Show“ zur Feier des Tages der Deutschen Einheit
in der Deutschen Botschaft in Peking auf persönliche Einladung des Botschafters

Aber nicht nur in China und Deutschland steht die Hip Hop Kultur vor offiziellen Ehren, auch in den USA arbeitet man an einer entsprechenden Kanonisierung. In New York formiert sich eine Initiative, die ein "National Museum of Hip Hop" bauen will und zur finanziellen Unterstützung des Vorhabens wurde das Programm "Donate a Dollah" ins Leben gerufen.

Die Reaktion von 90 Prozent der Menschen auf die Frage, ob es ein Hip Hop Museum geben sollte, ist anscheinend die erstaunte Frage, ob es ein solches nicht schon längst gäbe: "Doesn’t that already exist?" Das behauptet zumindest Craig Wilson, der Initiator des "National Museum of Hip Hop", das baldmöglichst in New York entstehen soll. Sein stärkstes Argument für die Institutionalisierung des Hip Hop ist aber, dass es sich bei Hip Hop um eine weltweit verbreitete Kultur handle, deren positiver Einfluss der vier Elemente entsprechend gewürdigt werden müsste: “Hip-Hop is a world renowned culture and is long overdue for an institution to recognize and educate the public on the positive contributions of the four original elements of its culture”.

Bislang beschränken sich die Aktivitäten der im Jahr 2005 gegründeten Initiative auf die Gestaltung eine Webseite, die über die Hip Hop Kultur aufklärt. Seit zwei Jahren aber plant Wilson den konkreten Bau eines Museums.

Mit der Spendenaktion "Donate a Dollah" soll nun das notwendige Startkapital gesammelt werden und gleichzeitig darauf hingewiesen werden, dass die Hip Hop Community stark genug ist, ein solches Projekt auch ohne staatliche Unterstützung auf die Beine zu stellen: “If we are ever going to create positive change within our inner-city communities, we must stop depending on out-of-area government officials and corrupt politicians; true changes begins and ends with the PEOPLE. But before the people (hip-hop culture) can exact change, they must first be unified; this, unification, is the underlying focus of the DAD Campaign”, erklärte Wilson in einem Statement.

Weitere Infos und die Möglichkeit zur Spende gibt es auf der museumseigenen Homepage.