Irgendjemand scheint den deutschen Rappern was ins Essen gemischt zu haben. Plötzlich wollen alle wieder battlen. Den Anfang machte gestern unversehens Cro, der einfach mal zu seinen Lyr1c-Wurzeln zurückkehrte und in der RBA ans Mic steppte, als wär es nichts. Wenig später verkündete Kollegah seine Bereitschaft, sich in einem Live-Battle Cro oder gar Savas zu stellen. Gut, dass Laas Unltd. jederzeit bereit wäre, gegen Kolle zu battlen, ist klar, trotzdem erneuert der vom Düsseldorfer so oft geschmähte sein Angebot just noch einmal.
Besser hätte das Jahr 2015 eigentlich nicht starten können. Denn erinnern wir uns mal kurz, wie es zu Beginn 2014 aussah. Videobotschaften, Androhungen von Gewalt, Konzertstürmungen. Gut, auch diese Schiene gibt es noch, wie Hadi el-Dor und Fler kürzlich auf Twitter bewiesen. Und klar, die meisten der Battle-Konstellationen, die jetzt im Gespräch sind, wird man vermutlich leider nie in der Praxis erleben. Obwohl ich mich da gerne eines besseren belehren lasse: Kollegah gegen Kool Savas, Ali As und Kollegah gegen Cro und Samy Deluxe, Laas Unltd. gegen Kollegah – wer würde das nicht gerne sehen?
Aber selbst, wenn das alles bloße Phantasie bleibt, wovon eigentlich auszugehen ist: Gegenüber 2014 ist das doch eine viel begrüßenswertere Entwicklung. Denn die damals im Tagesrhythmus verbreiteten Kampfangebote und Todesdrohungen wurden ja – gottlob – auch nie in die Tat umgesetzt. Und im Zweifelsfall ziehe ich spannende Battle-Konstellationen humorlosen Gewalt- und Morddrohungen eindeutig vor. Ganz egal, ob beides nun zustande kommt oder nicht. 2015, ich mag dich.