Kanzlerin besucht Hip Hop Academy

Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Besuch in Hamburg: Gestern stattete die CDU-Politikerin verschiedenen Integrationsprojekten in ihrer Geburtsstadt (sic!) Hamburg einen Besuch ab. Neben einem Treffen mit der Bürgerinitiative ausländischer Arbeitnehmer und dem Polizeikommissariat PK 42, schaute sie auch bei der “Hip Hop Academy Hamburg“ vorbei, um sich von den Tanzeinlagen der Jugendlichen beeindrucken zu lassen und das eine oder andere Wort in einem persönlichen Gespräch zu wechseln.
 
Straff war der Zeitplan der Kanzlerin aufgestellt, schließlich hatte sich Frau Dr. Merkel gestern vorgenommen, insgesamt vier Stationen auf ihrem Weg durch die Hansestadt einen Besuch abzustatten. Am Nachmittag war es endlich soweit und Angela Merkel traf im Kulturpalast im Wasserwerk ein, wo sie elf jugendliche Tänzer der “Hip Hop Academy Hamburg“ traf.

Dafür, dass die Jugendlichen die Kanzlerin in einer Tanzeinlage von ihrem Können überzeugten, und zeigten, was sie alles gelernt hatten, bot sich den jungen Tänzerinnen und Tänzern im Anschluss die Möglichkeit eines persönlichen Gesprächs. So zeigte sich Angela Merkel sichtlich beeindruckt, dass die Tanzwütigen bis zu acht Stunden am Tag trainieren.
Zudem erklärten die Tänzer der Kanzlerin, dass es verpönt sei Tanzschritte anderer zu kopieren, was Frau Merkel erstaunt mit den Worten: "Ach, man darf nichts nachmachen?" zur Kenntnis nahm. An Interesse für die Tanzkultur mangelte es der Politikerin also nicht. 

Auf die Frage, wie die Jugendlichen, viele mit Migrationshintergrund, den Besuch der Kanzlerin empfunden, und ob sie sich auch ernst genommen gefühlt hätten, sagte Axel Zielke, der bei der "Hip Hop Academy Hamburg", für die Konzeption zuständig ist, gegenüber rap.de, dass Er und die Jugendlichen haben den Eindruck gehabt, dass die Kanzlerin dem Treffen mit großem Enthusiasmus nachgekommen sei: "Frau Merkel war auf jeden Fall sehr an der Tanzkultur interessiert und wir freuen uns sehr, dass unsere Arbeit, die Arbeit an der Academy solch eine Resonanz hervorrufe.

Der Satz von Frau Merkel auf dem diesjährigen CSU-Parteitag in Bayern vor zwei Monaten: “Multikulti ist gescheitert!“ spielt, laut Zielke für die Jugendlichen offenbar keine allzu große Rolle: “Natürlich ist den Jugendlichen das Statement der Kanzlerin nicht entgangen. Das ist aber nicht so relevant. Immerhin haben die Teilnehmer etwas sehr Erfolgreiches und sogar von Frau Merkel Akzeptiertes auf die Beine gestellt und diesen Satz damit in gewisser Weise widerlegt."

Was den jugendlichen Tänzern sehr gut gefallen habe ist, dass die Kanzlerin mit großer Begeisterung bei der Sache gewesen sei und ihnen im persönlichen Gespräch nicht nur Beachtung und Aufmerksamkeit geschenkt habe, sondern auch sehr interessiert und wissbegierig gewesen sei.

Auf die abschließende Frage, welcher der “funky Moves“ der Kanzlerin dann am besten gefallen habe, antwortete sie: "Mich hat beeindruckt, dass es nicht darauf ankommt, woher man kommt, sondern, was man kann", was nicht unbedingt eine Antwort auf die Frage  war, aber von der einstellung her, ziemlich Hip Hop ist.

 
 
Alle Fotos: Jan-Rasmus Lippels