Looptroop gegen rechts

Als bei den Wahlen zum Schwedischen Reichstag am 19. September diesen Jahres auch die rechtspopulistischen Schwedendemokraten ins Parlament einzogen, war das für manche Menschen des Landes zwar keine Überraschung aber dennoch ein Schock.
Wie in vielen anderen Ländern Europas auch, wo junge, rechtsnationale Parteien ihre Anhänger finden, polemisieren die Schwedendemokraten vornehmlich gegen Zuwanderer und warnen mit rassistischen Parolen vor einer Islamisierung der Gesellschaft.
Dabei arbeiten sie mit den Ängsten der Bevölkerung vor Überfremdung, drohender Arbeitslosigkeit oder dem Verlust des Wohlfahrtstaates und erreichen erschreckend hohe Wahlergebnisse. Ganz so dramatisch wie in Österreich, wo die rechte FPÖ 26,2% der Stimmen abgreifen konnte, war es in Schweden wiederum nicht. Trotz allem zogen die Schwedendemokraten, unter Führung ihres erst dreißig Jahre alten Parteichefs Jimmie Åkesson, mit 5,7% der Stimmen zum ersten mal in den Stockholmer Reichstag ein.

Die schwedischen Rapper von Looptroop beobachten diese Entwicklung in der schwedischen Bevölkerung mit Sorge und habe deshalb nach der letzten Wahl einen Song aufgenommen, der sich explizit gegen Rassismus und Faschismus richtet.

Auf die Frage, warum sie den Song aufgenommen hätten, erklärte der Rapper Supreme gegenüber rap.de, dass sie ihrer Frustration, ihrer Angst und ihrer Wut Ausdruck verleihen mussten und das am besten eben in diesem Song und dem Video tun konnten. Der Song sei eine Antwort auf den rechtsextremen Wind in der Politik, der gerade über Europa hinwegfege und eine warnung davor, dass sich die Geschichte eben immer wieder wiederholt:
"Following the latest election in Sweden (September 19) we wrote, and recorded this song – responding to a racist party being voted in to the Swedish parliament in particular, and to the extreme right wing winds blowing over European and world politics in general. The feelings of frustration and anger had to be channeled some way, and the very day after the election we met in the Wax Cabinet studio to voice our opinion about history repeating itself.

Des weiteren sagte Supreme, dass es zur Zeit wohl notwendig sei, sich politisch zu äußern und dass er sich wünschen würde, dass mehr Musiker über relevante Dinge sprächen. Dies gelte allerdings nicht nur für die Politik, sondern auch für das echte Leben und echte Gefühle, so der Rapper gegenüber rap.de:
I feel like if people will listen to me right now, I better talk about something that matters. And right now, this subject is very important and it effects the life of a lot of people, both in Europe and outside of it’s borders.Of course I wish more artists would speak about something more relevant in general.. Not just about politics. But about real emotions and real things.

Abschließend betonte der Musiker, dass der Erfolg der rassistischen Schwedendemokraten nur ein Teil einer weltweiten Entwicklung sei und verwies dabei auf den Erfolg der rechtspopulistischen konservativen Tea Party Bewegung in den USA bei den letzten Kongresswahlen: "Just look at the Tea Party people in the states. Scary stuff.

Crazy Stuff ist wiederum das Video "On Repeat“ auf das man ebenfalls einen genauen Look werfen sollte: