Das Jan Böhmermann durch seine parodistische Sichtweise auf das Alltags-Geschehen zu begeistern weiß, ist bereits seit längerer Zeit bekannt. Nun fügt er seinem Lebenslauf wieder eine Portion Selbstironie hinzu. In seiner Sendung „Neo Magazin„, die auf dem Sender ZDF NEO ausgestrahlt wird, präsentiert der Entertainer nun einen Disstrack gegen sich selbst.
„Tag des dümmsten Gesichts“ ist nicht nur namentlich an den kürzlich erschienenen Disstrack „Tag des jüngsten Gerichts“ von Kay One angelehnt, auch den Beat nahm sich der Fernsehmoderator zur Vorlage. Ein paar Seitenhiebe gegen Shindy und Arafat (Arafat Abou-Chaker, Anm.d.Red.) inklusive.
Als, nennen wir es Inspiration für Böhmermanns Selbstdiss, diente der Unmut, der bei vielen Zuschauern darüber entstand, dass der Moderator in der letzten Woche das neue Band-Aid 30 Projekt mit Hähme überschüttete. Die Neuauflage des in den 80er entstandenen Benefiz-Projektes von Bob Geldorf, bei welchem auch Campino von den Toten Hosen mitwirken wird, wurde von Jan Böhmermann mit „Dont they know it’s scheisse“ kommentiert. (Eine Anlehnung an den Titel des veröffentlichten Band-Aid 30 Tracks, Anm.d.Redk). Zudem warf er den Machern Undurchdachtheit, Verlogenheit und Scheinheiligkeit vor.
Geht es in „Tag des dümmsten Gesichts“ zwar um die Reaktionen auf Böhmermanns Aussagen, vorzüglich über die sozialen Medien, ist es doch gleichermaßen interessant und kein Zufall, dass deren Verarbeitung über das künstlerische Stilmittel des Rappens geschieht. Rap ist mittlerweile in den Massenmedien nicht nur angekommen, wie auch in der musikalischen Popkultur ist Rap ein fester Bestandteil des großen Ganzen. Ob und wie sehr hier Humor und Ernsthaftigkeit beiderseits ihre Berechtigung erhalten und ob die Satire gelungen ist, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.