Südstaatenrapper hautnah

Wer richtigen Rappern mal so richtig nah kommen will, also so fast auf die Persönliche, der sollte sich in den nächsten Tagen aufmachen, die Südstaaten der USA zu besuchen. Dort gibt es gerade zweifach die Möglichkeit vom Flavour zu nippen.
Zum ersten wird Underground King Bun B. im nächsten halben Jahr das Mic gegen einen Professorenstuhl eintauschen. Die Südstaatenlegende erklärte gegenüber dem Hip Hop Magazin XXL, dass er an der Rice University von Houston, im US Bundesstaat Texas, den Kurs Hip Hop und Religion geben wird und präsentierte bei dieser Gelegenheit schon einmal seinen Professorenausweis.

Bun B. erklärte, dass er sich sehr auf den Unterricht freuen würde und sei es auch nur deshalb, weil wahrscheinlich viele Studenten die Gelegenheit nutzen würden, um ihm ihre Demos zu überreichen. Für diese Studenten und natürlich um die Motivation hochzuhalten, habe er sich aber einen kleinen Trick überlegt. So wolle er eine Box aufstellen, in welche die Studenten ihre CDs legen können, wobei diese aber erst am Ende des Semesters angehört werden würden. Das, so Professor Bun, würde die Hochschüler auf jeden Fall bei der Stange halten:   
"If they’re coming into the course specifically to give me a demo…that’s a wrap on the first day. My plan was to put a [demo] box on the desk, and the box is going to stay there and everybody stays there until the course is over. Nobody gets to listen to [any demos] until the course is over."

Zum Inhalt des Kurses, der vom  H.E.R.E. Project (Houston Enriches Rice Education) ausgerichtet wird, äußerte sich Bun B. gegenüber dem Radiosender NPR. So beschäftige er sich in seinem Unterricht mit der Geschichte von Hip Hop und untersuche die zahlreichen Parallelen, die sich zwischen Religion und der Hip Hop Kultur ergeben. Der Rapper verwies in diesem Zusammenhang zum Beispiel auf die Aktivitäten der 5-Percent-Nation in den den 80er und 90er Jahren oder die Präsenz von jüdischen Rappern in der Hip Hop Community:
"We’ll discuss the history of rap music and find the different parallels and correlations between religion and hip-hop," Bun B. told NPR. "People will be surprised at how many instances there are. Just the Five-Percent Nation’s presence in hip hop alone during the late ’80s and early ’90s — we could teach for days just on that. And other different things — we have Jewish rappers now.”

Wer also Lust hat Unterricht bei einem wahren O.G. zu nehmen, sollte sich demnächst einschreiben. Das Seminar beginnt im Frühjahr 2011.

Etwas schneller muss man sein, wenn man Originalgegenstände aus dem Haushalt von Young Buck abstauben will.
Die amerikanische Steuerbehörde IRS wird am 28. Oktober zahlreiche Stücke aus dem Besitz des Rappers unter den Hammer bringen, die aufgrund von Steuerschulden beschlagnahmt wurden. Insgesamt schuldete das ehemalige G-Unit Mitglied den US-Behörden 305.000 Dollar, weswegen diese dann im Mai diesen Jahres bei ihm einrückten und diverse Besitztümer pfändeten. Unter anderem dabei, zahlreiche Poster von Tupac Shakur und – Überraschung – von Al Pacino. Es würde uns stark wundern, wenn es sich dabei NICHT um Bilder aus dem Film Scarface handeln würde.Etwas außergewöhnlicher sind dann aber wiederum drei Eisbär-Figurinen aus Porzellan und eine knapp ein Meter große Weihnachtsmannstatue in Weiß und Silber.

Über die Razzia in seinem Anwesen bei Nashville Tennessee sagte Young Buck in einem Interview mit der Zeitschrift Vibe, dass die Einheit um 6 Uhr 30 morgens gekommen sei. Anscheinend hätten die Ermittler damit gerechnet, dass Mr. Buck noch immer seinem alten Gangsterlifestyle nachgehen würde, anders könne er es sich nicht erklären, dass die Truppen mit gezogenen Waffen in sein Haus gestürmt kamen und seine Kinder in der Diele zusammen getrieben hätten:
"I was sleep, man. It was like 6:30 am. They were probably thinking I was still living how I was back in the day, because they came with their guns out and everything. My past has already been out there, so maybe they thought I was up to no-good. If you coming just to serve some tax papers and take assets, then you wouldn’t have M-16s, 12 gauges, and glocks all out. They making it seem like it’s a drug raid…I opened the door and they rushed straight in, man. I didn’t even know what it was about. But I accept all responsibility. They put a n*gga against the wall, yelling "who’s in here!?", and pulled my kids to the front room, all that."