Am Freitag, den 15. Oktober um 14:00 Uhr ostamerikanischer Zeit war es schließlich soweit. Rapstar T.I. musste seinen schweren Gang zum Bundesgericht in Atlanta, Georgia antreten. Zahlreiche Anwälte, abenteuerliche Geschichten und Ausreden halfen aber nichts, der Südstaaten-Rapper wird für weitere elf Monate in den Bau wandern.
Das Gerichtsgebäude war überfüllt, als alle Beteiligten zum Verhandlungsauftakt ihre Plätze einnahmen. Das lag nicht zuletzt am Angeklagten selbst, der mit einer, für Hollywood-Verhältnisse üblichen, ganzen Armada an Anwälten antrat.
Der Rapper musste sich wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten, wofür die Staatsanwaltschaft zwei Jahre Haft forderte. Erst im März diesen Jahres wurde. T.I. aus dem Gefängnis entlassen, wo er eine einjährige Haftstrafe wegen Waffenhandels verbüßen hatte. Der Rest der Strafe war allerdings auf Bewährung ausgesetzt.
Dass während der Verhandlung in einem Nebenraum des Gerichtsgebäudes ein kleines Feuer ausbrach, lies Richter Charles Pannell Jr. kalt. Nach dem Tumult um den Brand nahm das Strafverfahren seinen lauf.
Dass während der Verhandlung in einem Nebenraum des Gerichtsgebäudes ein kleines Feuer ausbrach, lies Richter Charles Pannell Jr. kalt. Nach dem Tumult um den Brand nahm das Strafverfahren seinen lauf.
Die Strategie von T.I.’s Anwälten bestand darin, den Richter davon zu überzeugen, dass die bei dem Rapper am 1. September gefundenen Drogen lediglich der Schmerzlinderung nach einer Zahnoperation gedient haben sollen. Dies misslang. Richter Charles Pannell Jr. brummte T.I. eine Gefängnisstrafe von elf Monaten auf, die aufgrund der Vorgeschichte des Delinquenten nicht auf Bewährung ausgesetzt werden konnte.
Nach dem Urteilsspruch gab sich T.I. niedergeschlagen und erklärte gegenüber dem Fernsehsender CNN, dass er sich bei allen Leuten, die ihn unterstützt hätten aufrichtig entschuldigen wolle. Er werde sein Leben nun ändern, um das zerstörte Vertrauen wieder zurück zu gewinnen und seine Fans wieder stolz zu machen: „The only thing that I can say, man, is that all people who have supported me, who were behind me, who believed in me, who were disappointed and were let down, I just offered my sincerest apologies, and I will dedicate my life no matter how long it takes to earn your trust back and to make you proud yet again.“
Auch T.I.’s jüngste Heldentat, die Rettung eines potenziellen Selbstmörder per Videobotschaft (wir berichteten), konnte T.I. keine Strafmilderung verschaffen. Gestern trat die Mutter des Geretteten vor die Presse und wies Spekulationen, dass es sich bei der Rettung ihres Sohnes um eine PR-Aktion gehandelt habe, entschlossen von sich. Sie danke T.I. für sein beherztes Eingreifen:
„I wish it was a publicity stunt and my son wasn’t hurting as bad as he is and to get up there and do something like that. It’s an embarrassment really and it’s like my God, thank God for T.I.!
„I wish it was a publicity stunt and my son wasn’t hurting as bad as he is and to get up there and do something like that. It’s an embarrassment really and it’s like my God, thank God for T.I.!
Diese Danksagung an den Herren mit dem weißen Bart kam leider zwei Tage zu spät. T.I. konnte daraus für seine persönliche Situation keinen Nutzen mehr ziehen. “Schade T.I., wirklich dumm gelaufen!“ kann man da nur sagen. Man sieht sich in einem Jahr.