Songrechte wechseln den Besitzer

Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, hat die Familie von Reggaelegende Bob Marley den Rechtsstreit um Copyrights für fünf seiner Alben gegen die Universal Music Group verloren. Die Witwe Rita Marley und die Kinder des toten Reggaestars hatten die UMG auf einen Betrag in Millionenhöhe wegen angeblicher Ausbeutung des Labels zu Lebzeiten der Reggaeikone verklagt.
Die, zwischen 1973 und 1975, von der Reggaegruppe “Bob Marley and the Wailers“ aufgenommenen fünf Alben: Catch A Fire, Burnin, Natty Dread, Rastaman Vibrations und Exodus, sind jetzt laut eines in New York erwirkten, rechtskräftigen Urteils, Eigentum des Labels Universal Music Group. Die Familie von Bob Marley warf dem Label vor, Lizenzgebühren für die fünf, bei Island Records aufgenommenen Alben absichtlich einzubehalten. Zudem habe die Universal Music Group die Familie nicht bei der Verwertung bekannter Songs wie zum Beispiel “I Shot The Sherrif“, “One Love“ oder “No Woman, No Cry„, für Klingeltöne oder Ähnliches, gefragt.
Das Gericht unter dem Vorsitz von Richterin Denise Cote sieht die Rechteverwertung aber klar bei der Plattenfirma, da die UMG Island Records über Universal im Jahr 1999 legal gekauft hat.
Auch das Eigentum an Tracks des verstorbenen Rappers 2Pac und des OldschoolrappersMC Hammer findet sich seit Kurzem bei einem neuen Label wieder. Wie heute bekannt gegeben wurde, hat das Label BMG (Bertelsmann Music Group) das Independentlabel Evergreen Copyright Acquisitions aufgekauft, das Rechte an Stücken der beiden Raplegenden besaß. Dieser Monsterdeal ist mit Finanzhilfen des Konzerns Trilantic Capital Partners zustande gekommen.
Mit dieser Übernahme geht ein Katalog von über 65.000 Songs in den Besitz und das Eigentum von BMG über. Es ist noch nicht bekannt welche Stücke des Westcoast Rappers Tupac, der 1996 verstarb, von Evergreen Copyright Acquisitions veräußert wurden.
Fest steht allerdings, dass der Klassiker “U Can’t Touch This“ von  MC Hammer, der sich über 10 Millionen mal verkauft hat, nun ein Teil des über 200.000 Songs starken Katalogs von BMG ist.
Zur Übernahme sagte der Finanzchef der BMG, Thomas Rabe, dass die Investition der Trilantic Capital Partners in die BMG die gute Zusammenarbeit des Joint Ventures bestätigt, und wie dankbar er dafür sei einen Partner gefunden zu haben, der die Ansichten der BMG  zu den Möglichkeiten der sich entwickelnden Musikindustrie teilt: “Trilantic’s co-investment in BMG validates the attractiveness of our joint venture. We are pleased that we have found another partner who shares our view of the opportunities in the evolving music industry”.Eine wahrlich seltene Zukunftsprognose in diesen Zeiten.