Big Boi über „echten“ Freestylerap

Freestyle-Rap, ein ebenso populärer wie auch umstrittener Teil von Hip Hop. Handelte es sich dabei früher um Reime, die man nur Sekunden vorher im Kopf kontruierte, bevor man sie rappte, werden die vermeintlichen „freien“ Texte mittlerweile oftmals vorher geschrieben. Bekanntestes Beispiel dafür ist hierzulande wohl die „Feuer Über Deutschland„-Reihe.Das kann man natürlich als Wandel der Zeit und Begleiterscheinung einer neuen Rap-Generation sehen, Big Boi hingegen trauert den „wahren“ Freestylesessions nach und erläuterte im Interview mit allhiphop.com, wie sich die Definition dieser Kunstform im Laufe der Jahre verändert hat.

So habe es nichts mit Freestylen zu tun, wenn man einfach nur Reime vortrage, die man zuvor aufgeschrieben hat und bei denen der Kumpel im Hintergrund noch mitrappen würde. Für ihn ginge es darum, direkt aus dem Kopf zu rappen – und wenn man dabei das Blatt Papier thematisiert, das man gerade in der Hand hält:

Let me say one thing about free-styling. There’s a new school definition of free-styling and then it’s a real definition of free-styling. The definition of free-styling is raps or thoughts off the top of your head, not written down, your homeboy can’t say your backgrounds behind you while you say it. It’s strictly like for me to just go off the top of my head and even talk about the paper that you got. Or you can talk about the skirt with flowers (kicks a freestyle) See what I mean? You can go off into a tangent if you want to…?Like, the new style free-styling is just reciting some s**t you wrote. No, but that’s what the f**k they doin‘. Nah’m sayin? You can do that all day long.

Damit widerspricht der Outkast-Rapper entschieden DJ Green Lantern, der vor nicht all zu langer Zeit gegenüber dem „XXL Mag“ aussagte, dass es ihm total egal sei, ob der Text vorher aufgeschrieben wurde oder nicht. Die Hauptsache wäre, dass das Gesagte „hot“ ist.

Ebenfalls seit längerem im Business ist Marion „Suge“ Knight, der aktuell allerdings eher mit kriminellen Schlagzeilen auf sich aufmerksam macht. Wie berichtet, wurde der ehemalige Death Row-Chef festgenommen, nachdem er erstens wegen einer nicht näher benannten Ordnungswidrigkeit per Haftbefehl gesucht wurde und zweitens einen anderen im Streit mit einer Waffe bedroht haben soll. Außerdem wurde er beim Fahren ohne einen gültigen Führerschein erwischt.

Der Anwalt des Hip Hop-Schwergewichts betonte nun gegenüber CNN die Unschuld seines Mandanten und sprach außerdem von einer regelrechten Hasskampagne gegen Knight: „He’s innocent, 100 percent. Suge Knight is a businessman. He is not a person who would carry a gun or flash a gun at anybody. That’s not Suge Knight. […]There are a lot of people that hate (Knight) and are jealous of what he has obtained in his life.

Des Weiteren berichtete Marc Brumer, dass die Polizei nach wie vor nicht die Waffe gefunden hätte, mit der sein Auftraggeber angeblich einen anderen Mann bedroht hätte. Glauben wir dem Anwalt, wird man von Suge zukünftig auch wieder mehr auf Business-Ebene hören. Der ist nämlich gerade dabei, eine neue Plattenfirma zu gründen und schaut sich außerdem auf dem Sportmanagement-Markt um.