Comet für Atzen und sido

Wir scheinen uns aktuell in der Jahreszeit der Musikpreise zu befinden und so wurden nach den World Music Awards in der letzten Woche (wir berichteten), nun auch der Comet vergeben. Am vergangenen Freitag, dem 21. Mai, fand die Verleihung des Musiksenders VIVA in Oberhausen statt und natürlich gingen auch die deutschen Hip Hop-Künstler nicht leer aus.Unter den zehn Kategorien, in denen ausschließlich nationale Künstler geehrt werden, feierte die des „Besten Partysongs“ Premiere und wurde wenig überraschend von dem fleischgewordenen Partymob, den Atzen nämlich, gewonnen. Herzlichen Glückwunsch dementsprechend an Frauenarzt und Manny Marc, die neben der ein oder anderen goldenen Schallplatte jetzt auch einen Cometen für „Das Geht Ab“ im Schrank stehen haben.

sido hingegen nimmt erneut den Preis für den „Besten Song“ mit nach Hause, in diesem Jahr allerdings für „Hey Du„. Ebenfalls ausgezeichnet wurden ScooterTokio HotelSilbermond, Cascada, Daniel Schuhmacher und Jan Delay.

Kann man den ehemaligen Maskenmann nach wie vor im Bereich der Rap-Musik einordnen, könnte er zukünftig allerdings in ganz anderen Kategorien nominiert sein. Im Interview mit „Welt Online“ sprach der Berliner Rapper nämlich davon, an einem Punk-Projekt mit einer Band zu arbeiten.

Ich schreibe mit meiner Band, mit der ich auch live unterwegs bin, gerade Punksongs, und ich singe dazu. Ich rede aber nicht im Rahmen von sido darüber. Ich würde jetzt nicht sagen, wie die Band heißt und was wir genau machen. Das ist undercover.„, so sido und erklärte außerdem noch, warum genau es ihn in den Bereich des Punk ziehe:  „Green Day, also die älteren Sachen und so Surf-Punk, mag ich sehr gerne. Das letzte Lied auf der DVD, „Aldi-Tüte„, das ist ein Lied von meiner Punk-Band. Ich hatte keine bessere Zugabe, also haben wir eine Unplugged-Version von diesem Surf-Punk-Song gemacht.

Eigentlicher Grund für die musikalische Umstrukturierung scheint aber zu sein, dass der Ex-Aggroberliner die Zeiten vermisst, in denen alles noch neu und er als Künstler noch nicht etabliert war: „Ich sag nicht, wann man damit rechnen kann, nicht wie die Band heißt, nichts. Das gibt es irgendwann, und dann weiß man es oder man weiß es nicht. Das ist mir das Wichtige. Die Zeit, in der sido groß wurde, die Zeit vor „Mein Block„, das war die beste. Das ist die beste Zeit eines jedes Künstlers, wenn es gerade anfängt zu brodeln. Vielleicht kann man das künstlich wieder erlangen.

Sollte sido wirklich ernsthafte Ambitionen in diese Richtung haben, wünschen wir natürlich viel Erfolg und sind gespannt, was uns da so erwartet.