Premo über letztes Treffen mit Guru

Zwar liegt der Tod von Guru bereits gut eine Woche zurück, die Gerüchte darüber, wie nah er Solar wirklich stand, reißen aber nach wie vor nicht ab. Der Produzent fungierte in den letzten Monaten des Gang Starr Gründers als dessen Sprachrohr in der Öffentlichkeit und veröffentlichte auch eine Art Abschiedsbrief, den der Rapper vor seinem Tod verfasst haben soll. In diesem Schreiben lobte Guru seinen Jazzmatazz-Kollegen Solar in den Himmel, während ein anderer langjähriger Begleiter, DJ Premier nämlich, nicht einmal namentlich erwähnt wurde.

Genau dieser aber äußerte sich nun wiederum über dem Mann, der seinen ehemaligen Gang Starr-Partner bis in den Tod begleitete und viel Gutes zu sagen hatte er über diesen wahrlich nicht.
So unterstellte Premier in der Sirius HipHop-Nation Radiosendung Solar, sich nicht ordentlich um Guru gekümmert zu haben. So habe er, Premo, den komatösen Rap-Musiker besucht und sei schockiert über dessen verwahrlosten Zustand gewesen. Er selbst hätte sich bereits um Menschen gekümmert, die im Krankenhaus gelegen haben und es wäre kein Problem, ihnen die Haare zu waschen und die Nägel zu säubern, was Solar offenbar nicht getan hat:

If you love him, and you’re taking care of him, why the f**k did his nails look longer than a f***ing ruler?!” [And] a clump Afro?! I’ve taken care of people in the hospital [before]. You can wash their hair and clean their nails off. His feet were swollen and his toenails were really disgusting…

In dem ergreifenden Statement sprach der Produzent außerdem darüber, wie sehr es ihm weh getan habe, seinen ehemaligen Partner so gebrochen zu sehen und bezweifelte, dass Guru überhaupt in der Lage gewesen sein soll, zu schreiben und zu twittern: “When I saw Guru it really f**ked me up. I wore a Gang Starr shirt first of all; just for the energy and so he knew that that’s forever with us and that includes everyone that came before me; I know every one of them…It was so ill [because] of what I was hearing of him waking up, writing, and Tweeting and all that stuff. There was no way. He looked so gone.

In bewegenden worten beschreibt der DJ, wie er versucht habe, seinem ehemaligen Weggefährten trotz seines Zustands  mitzuteilen, dass er ihn nach wie vor liebe und vermissen würde: “I took the logo on my shirt and rubbed it against his whole body and told him a message from me about how much I loved him, and that we were for live and still were for life. Then I kissed him on his face and let him know that I was going to miss him because it seemed like he was already gone.

Wir trauern mit Premier, fragen uns allerdings, wieso er Zutritt zum Zimmer seines Ex-Musikerkollegen hatte. Schließlich soll Solar eine Liste mit den Leuen aufgestellt haben, die den Schwerkranken besuchen dürfen und auf der weder seine Familie noch Premo stand.

Sicherlich wird sich auch Guru‘s Wegbegleiter der letzten Tage demnächst erneut zur Thematik äußern, schließlich kommen Angriffe gegen seine Person aktuell aus allen Richtungen. Wenig begeistert von diesem Umstand wird allerdings Ja Rule sein, der spricht sich nämlich seit neuestem gegen jegliche Art von Beef aus.

Im Interview mit "DubCNN“ sagte das ehemalige Murder Inc. Signing, dass der Großteil der aktuellen Streits nur zu Promozwecken inszeniert werden würden. Zwar sei Battle schon immer ein elementarer Bestandteil von HipHop gewesen, es könne aber nicht sein, dass derartige Auseinandersetzungen mittlerweile wichtiger seien als musikalisches Talent:
"A lot of these beefs today, are just publicity stunts for artists to try to sell records. They try to further their careers or whatever, doing so by creating conflict with other artists who are creating a buzz. I think it’s watered down hip-hop. Even though hip-hop was founded on the battle, it came from that. It’s still, with how far hip-hop has come, the beef records take away from the talent and the creative process of it all. I just think all the beef records and that sh*t is wack."

Der Mann, beeftechnisch selbst kein Kind von Traurigkeit, erklärte aber auch gleich, warum seine Auseinandersetzungen mit Rap-Kollegen immer vertretbar waren. Die seien nämlich real gewesen und hätten auch auf körperlicher Ebene stattgefunden: "My beef was different, it was real. Physical altercations, all that.

Hierbei bezieht er sich übrigens auf seinen Streit mit 50 Cent, dem Beef-Endgegner der US-amerikanischen Rapszene. Von dem könnte diesbezüglich eigentlich auch mal wieder was kommen. Wenn zwei sich streiten… Ihr wisst Bescheid.